Herausforderungen, Trends und Konzepte der Logistik
Im Umfeld sich immer schneller wandelnder technischer und ökonomischer Rahmenbedingungen
Logistik 2000plus hieß der Titel der Magdeburger Logistiktagung, die weit über den Tag hinausblicken sollte. Die Magdeburger Logistiktagung hat sich für das Fachpublikum aus Unternehmen der Wirtschaft sowie wissenschaftlichen Einrichtungen zu einer festen Größe innerhalb der deutschsprachigen Fachkonferenzen entwickelt. Sie wurde bereits zum sechsten Mal durch die Professoren Karl Inderfurth, Fakultät für Wirtschaftswissenschaft, Dietrich Ziems und Michael Schenk, beide von der Fakultät für Maschinenbau, ausgerichtet. Sie widmete sich inhaltlich sowohl wesentlichen Herausforderungen und hochaktuellen Trends in Bezug auf das Management industrieller Versorgungsketten wie auch dauerhaft bedeutsamen Konzepten der Logistik.
In seiner an die über 80 Teilnehmer gerichteten Eröffnungsrede verwies der Rektor, Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann, auf die Herausforderungen, die an die Logistik im Umfeld sich immer schneller wandelnder technischer und ökonomischer Rahmenbedingungen herantreten. Die gelungene Integration wissenschaftlicher Erkenntnisse auf dem Gebiet des Supply Chain Managements mit den Bedürfnissen industrieller Unternehmen wurde nachfolgend von PD Dr. Heinrich Braun, SAP AG, am Beispiel des Systems mySAP SCM aufgezeigt.
Aus politischer Sicht
Da sich Problemstellungen der Realität häufig einer adäquaten Beschreibung und analytischen Lösung entziehen, behandelte ein thematischer Schwerpunkt die Simulation und ihre Anwendungen. Im Rahmen dieser Sektion berichtete Prof. Dr. Hans-Otto Günther von der Technischen Universität Berlin beispielsweise über Untersuchungen zur Verbesserung des Leistungsverhaltens fahrerloser Transportsysteme. Einen besonderen Höhepunkt repräsentierte die den ersten Konferenztag abschließende Abendveranstaltung. Hier referierte Dr. Christoph Dörrenbecher zu Fragen der Logistik aus politischer Sicht. Die sich anschließende, zum Teil kontrovers geführte Diskussion verdeutlichte die große Bedeutung der legislativen Rahmenbedingungen, denen sich die Logistik heute und in Zukunft gegenübersieht.
Prognosen zu E-Logistik
Aufgrund seiner hohen Aktualität und zugleich derzeit noch geringen wissenschaftlichen Durchdringung widmete sich der erste Themenbereich des zweiten Veranstaltungstages Problemstellungen der E-Logistik. So berichtete Prof. Dr. Karl-Heinz Wehking von der Universität Stuttgart am Beispiel des Handels über Herausforderungen, Trends und Prognosen in Bezug auf die effiziente und effektive Ausgestaltung physischer Warenströme im Zeitalter des Electronic-Commerce. Die sich anschließende Sektion befasste sich mit intelligenten Planungs- und Steuerungskonzepten für Industrieunternehmen. Gegenstand der Vorträge waren Ansätze zur Erhöhung und Verbesserung des Flexibilitätspotentials von Unternehmungen. Eine Fragestellung, die gerade vor dem Hintergrund stärker zusammenwachsender internationaler Märkte zunehmend an Bedeutung gewinnt. Abgeschlossen wurde die Konferenz mit Vorträgen, die sich mit Fragen der Produktionsplanung und -steuerung sowie dem Supply Chain Management auseinandersetzten.
Wie bereits in den vorangegangenen Jahren, so fand auch die 6. Logistiktagung bei den Teilnehmern und Referenten großen Anklang. In seinem Schlußwort dankte Prof. Karl Inderfurth Rainer Kleber, der federführend für die reibungslose Organisation der Konferenz verantwortlich war, für die geleistete Arbeit. Er verwies nochmals auf das hohe Niveau der wissenschaftlich ambitionierten Tagungsbeiträge der Veranstaltung. Sie haben mit dazu beigetragen, der Magdeburger Logistiktagung eine hervorragende Zukunftsperspektive im Reigen der deutschsprachigen Logistiktagungen zu eröffnen.