Partnerschaft zwischen Stadt und Universität ausbauen
Rahmenvereinbarung unterzeichnet
Mit ihren Unterschriften unter einer Rahmenvereinbarung besiegelten Oberbürgermeister Dr. Willi Polte und Rektor Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann das Anliegen von Stadt und Universität, künftig noch enger zusammenzuarbeiten. Stadtrat und Senat hatten zuvor dem Abschluss der Vereinbarung, die auf eine Initiative von Professor Sándor Vajna, Institut für Maschinenkonstruktion, und Dr. Rolf Hahn von der Stadtverwaltung und Lehrbeauftragter an der Universität zurückgeht, zugestimmt.
"Im Bewusstsein, dass im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung der Stadt Magdeburg und der Otto-von-Guericke-Universität eine optimale Kooperation beider Seiten dringend erforderlich ist, schließen beide Vertragspartner diese Rahmenvereinbarung mit dem Ziel einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit unter Wahrung ihrer eigenen Zuständigkeiten", heißt es in der Präambel.
Guericke-Jahr vorbereiten
Bestehende Kooperationen zur Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis, im Bereich der Kultur oder der baulichen Einbindung der Universität in die Stadt sollen erhalten bleiben bzw. ausgebaut werden. Universität und Stadt verstehen sich als Partner für regionale Unternehmen, Verbände, Bildungseinrichtungen und andere gesellschaftliche Institutionen. Beide ehren jährlich einmal mit dem Eike-von-Repgow-Preis herausragende Forschungsleistungen deutscher oder ausländischer Wissenschaftler zur historischen Region Sachsen. Die Stadtverwaltung bietet Studierenden die Möglichkeit zur Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten oder zu Praktika und Hospitationen. Zum Guericke-Jahr 2002 bereiten Stadt und Universität gemeinsam mit weiteren Partnern ein wissenschaftliches Programm vor, das weit über die Stadtgrenzen hinaus für Magdeburg sowie seinen berühmtesten Bürgermeister und den Namenspatron der Universität werben soll. Beide Kooperationspartner werden einen Gesprächskreis einrichten, der sich jährlich mindestens zweimal trifft.
Klima der Lebensqualität
Durch die Niederlassung überregional bedeutender Forschungsinstitute nördlich des Askanischen Platzes in unmittelbarer Nähe zum Campus dehnt sich die Universität in Richtung Elbe aus. Perspektivisch wird ihre Anbindung an das Hafengelände erwogen, was zu einer Belebung des ehemaligen Handelshafens und angrenzender Areale beitragen kann. Von dieser Möglichkeit erhofft sich Rektor Pollmann, dem wissenschaftlichen Nachwuchs an der Universität eine Zukunft bieten und im Anschluss an dessen wissenschaftliche Qualifikation ein Angebot z.B. für den Wechsel in die unternehmerische Selbstständigkeit unterbreiten zu können. Die Stadt solle deshalb weiter ein Klima der Lebensqualität schaffen, dass jungen Leuten die Entscheidung schwer mache, Magdeburg zu verlassen.
Oberbürgermeister Dr. Polte sieht noch immer ein Defizit in der gegenseitigen Wahrnehmung von Stadt und Universität. Die Stadt erfahre zu wenig, dass Studenten in ihr lebten und die Studenten wüssten zu wenig wie es in der Stadt ist. Unsere Campusuniversität mit ihrem Vorteil der kurzen Wege und schnellen Erreichbarkeit von Hörsälen und Laboren birgt jedoch andererseits trotz ihrer Standorte mitten im Stadtzentrum den Nachteil, das Unigelände in Richtung Stadt nicht verlassen zu müssen. "Hier muss noch viel passieren," betonte das Stadtoberhaupt vor der Vertragsunterzeichnung.