Persönliche Gesundheit ist ein Thema
Meinung der Studierenden zu "gesunder Universität" ermittelt
Eine Befragung der Studierenden unserer Universität bildet neben der Mitarbeiterbefragung (Uni-Report 02/01) eine wichtige Grundlage für die Arbeit im Projekt "Gesunde Hochschule". Dieses "Modellprojekt für einen zukunftsorientierten ganzheitlichen Gesundheitsschutz" ist ein Verbundprojekt, unter Beteiligung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH).
Die Befragung verfolgte im wesentlichen zwei Ziele. Das erste Ziel war die Gewinnung von Daten als Grundlage für die praktische Umsetzung gesundheitsförderlicher Maßnahmen an der Universität. Das zweite Ziel, ist die Sensibilisierung aller Studierenden und Beschäftigten der Universität in Bezug auf Gesundheit.
Nach der Befragung der Studierenden im Sommer 2000 konnten 175 ausgefüllte Fragebögen ausgewertet werden. Die anteilige Beteiligung der Studierenden aus den verschiedenen Fakultäten ist recht unterschiedlich. Aus der Fakultät für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften und der Medizinischen Fakultät kommen je 33 % der ausgefüllten Fragebögen, der Bereich Ingenieurwissenschaften - einschließlich Informatik - ist mit insgesamt 8 % unterrepräsentiert. In der Gesamtauswertung (ohne Differenzierung nach Struktureinheiten, Fakultäten ...) ergibt sich folgendes Bild: 90 % finden die Idee "Gesunde Universität" gut bzw. sehr gut. Für 82 % der Studierenden ist ihre persönliche Gesundheit ein Thema.
Der selbstbeurteilte gesundheitliche Zustand innerhalb der letzten sechs Monate wurde mehrheitlich als gut eingeschätzt, allerdings mit erheblicher Streubreite (25-35 % gaben auch deutliche Einschränkungen bezüglich verschiedener Aspekte der Gesundheit an, nur je 15 % beurteilten ihren körperlichen und seelisch-geistigen Gesundheitszustand mit "sehr gut"). Gesundheit und Krankheit sind im persönlichen Verständnis dominant mit Wohlbefinden (79,2 %) bzw. Fakten von Unwohlsein/Beschwerden (68,4 %) assoziiert. 74,9% haben persönliche Gesundheitsziele (55 % Gesundheit/Fitness bis ins hohe Lebensalter als dominante - allgemein formulierte - Zielstellung).
Bei der persönlichen Nutzung gesundheitsunterstützender Aktivitäten/Bedingungen stehen an der Spitze: - gesunde Ernährung, Sport/Bewegung, Kulturangebote 85 %, - Entspannung 21 %, - Vitaminpräparate 11 %.
Die Gesamteinschätzung der Studienbedingungen liegen mit 60 % im Bereich eher zufrieden/zufrieden (37% teils-teils, nur 3% unzufrieden).
Bezüglich der Gesamtauswertung des Einflusses der Studienbedingungen auf die Gesundheit, gibt es differenzierte Einschätzungen: - positiv 26 %, - teils-teils 48 %, - eher negativ 25 %.
28 % geben Schlafdefizit an!
Als Hauptfaktoren für eine gesunde Universität wurden genannt: - Entspannungsmöglichkeiten (körperlich und geistig) 40 %, - gutes Arbeitsklima 40 %, - gute Versorgung 24 %, - Sauberkeit, Ordnung 10 %, - Motivation durch Hochschullehrer 6%.
Wünsche bestehen auch bezüglich mehr Gesundheits- und Sozial(Problem-)beratung (10 %).
Als Faktoren, die Zufriedenheit, Wohlbefinden und Gesundheit beeinträchtigen, wurden insbesondere genannt: - Studienorganisation 33 %, - schlechte räumliche und ergonomische Bedingungen (Lehrräume) 28%, - Hektik/Stress 25%.
Wenn auch in der statistischen Gesamtbilanz nicht dominierend, so aber doch beachtenswert sind geäußerte Beeinträchtigungen durch "Willkür von Professoren" (6,2 %), "Bürokratismus" (6,3 %), "Mangel an Erholungsphasen" (5,0 %), "Unfreundlichkeit untereinander" (3,5 %).
Auch bei den Studierenden stehen ein gutes soziales Klima und ein gutes kooperatives Verhältnis zu den Hochschullehrern (ja 28 %) mit an der Spitze der Positivfaktoren für Gesundheit.
Schlussfolgerungen
Einen wichtigen Punkt bildet die Fortführung und Verbesserung der Informationspolitik in Bezug auf das Projekt und insbesondere bezogen auf das Gesamtspektrum der Möglichkeiten, die sich bereits in der Universität bieten, eine gesundheitsgerechte Lebensgestaltung zu entwickeln bzw. zu unterstützen. Diese sind nicht gering, wenn auch zum Teil verstreut und "versteckt".
Das Ziel in der Zukunft liegt in der Bildung von Arbeitskreisen im Bereich der Medizinischen Fakultät und für den Campus der gesamten anderen Fakultäten. Mit Hilfe der Studierenden sollen diese Arbeitskreise Schwerpunktbelastungen konkret lokalisieren und benennen. Hierbei bilden die bereits gesammelten Ergebnisse aus der Befragung eine Hilfestellung für die Ausrichtung der zukünftigen Arbeit dieser Arbeitskreise. Derzeit erfolgt dazu auch noch eine differenzierte Auswertung nach Fakultäten bzw. Fakultätsgruppen.
Über die zukünftigen Inhalte wollen und können wir nichts genaues aussagen. Diese Inhalte sollen von den Studierenden selbst bestimmt werden.
Das einzig wünschenswerte ist, dass bestimmte geäußerte und gesammelte Tendenzen erhalten bleiben und gestärkt werden. So z.B. die gute Bewertung des Gesundheitszustandes seitens der Studenten.
Der Studierende soll seine zukünftige Gesundheit durch Eigenkompetenz und Partizipation mittels entsprechender Handlungsstrategien und Verhaltensweisen gestalten. Dadurch ist es ihm möglich, besser auf die alters- oder situationsbedingten Veränderungen des Gesundheitszustandes einzugehen und diesen entsprechend vorzubeugen.