"Vorbildliche" Zusammenarbeit mit Bombay
Kooperation trägt Früchte in Publikationen, die in Magdeburg herausgegeben werden
Bei einer Zusammenarbeit zwischen Indien und Deutschland denken die meisten immer gleich an die Computerindustrie. Dass es aber auch auf ganz anderem Gebiet zu sehr regem Austausch kommen kann, bewies das Institut für fremdsprachliche Philologien der Universität. Seit fünf Jahren besteht nun schon enger Kontakt zu der University of Bombay (oder besser Mumbai). Der Austausch blüht und gedeiht, findet inzwischen sehr regelmäßig sowohl auf Dozenten-, als auch auf Studentenseite statt und hat auch schon in anderen Instituten, wie z.B. in der Soziologie, großen Anklang gefunden. Das Ungewöhnliche an diesem Austausch ist, dass er auf geisteswissenschaftlicher Ebene stattfindet, so dass er vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) sogar als vorbildlich eingestuft und gelobt wurde.
Breite Themenpalette
Mittlerweile hat die Zusammenarbeit mit Bombay auch in Hinsicht auf Publikationen ihre Früchte getragen. Besonders drei Zeitschriften, die in Magdeburg herausgegeben wurden (und werden), sind hier nennenswert.
Im Herbst '99 erschien eine Ausgabe der Großbritannien-kundlichen Zeitschrift "Hard Times" zu dem Thema "India in Britain". Beiträge kamen sowohl aus den Reihen der deutschen Anglistik-Dozenten, als auch von indischer Seite z.B. von Mala Pandurang, die für eine Weile als Gastdozentin in der Anglistik hier tätig war oder Prof. Nilufer Bharucha, die regelmäßig Magdeburg einen Besuch abstattet. Ob nun indische Gärten im britischen Empire, "indisches Leben" im Großraum London oder Salman Rushdie und "Indian Diaspora" - die Themen sind breit gefächert. Herausgegeben wurde "Hard Times", von Bernd-Peter Lange, Professor der Anglistik in Magdeburg, so wie auch das "Journal of British Studies", das sich ebenfalls mit Indien auseinandersetzt. Das "Journal of British Studies" gehört zu den theoretisch fundiertesten Zeitschriften für die anglistischen "Cultural Studies" und erscheint in Zusammenarbeit mit dem British Council. Unter anderem werden auch hier Beträge von Mala Pandurang und Prof. Bernd-Peter Lange veröffentlicht.
Last, but not least - ist die bekannteste und profilierteste Fachzeitschrift in Deutschland für den Englischunterricht, die Zeitschrift "Unterricht Englisch", zu nennen, in der sich zum allerersten Mal im größeren Rahmen mit dem Thema Indien im Englischunterricht befasst wurde. Artikel und Materialien schülergerecht und auf den Unterricht zugeschnitten. Während Mala Pandurang kulturkontrastiv und für deutsche Schüler und Schülerinnen anschaulich beschreibt, wie eine arrangierte Ehe in Indien zustande kommt, plädiert Prof. Bharucha dafür, dass auch indische Literatur im deutschen Schulenglisch gelesen werden soll. Weitere Beiträge kamen von Prof. Lange, Dr. Karin Ebeling und Dr. Reinhold Wandel, der hier auch als Herausgeber tätig wurde.
Diese Publikationen sollen zur Profilbildung der Anglistik in Magdeburg beitragen, die sich im Bereich post-koloniale Studien, vor allem in puncto Literatur und Kultur in Südasien (Indien und Sri Lanka) stark macht.