Sich bilden in der zweiten Lebenshälfte

30.04.2001 -  

Seniorenstudenten aus Berlin und Groningen trafen sich mit Magdeburger Kommilitonen

Ganz wie ihre jungen Kommilitonen nutzen auch die Seniorenstudenten aus dem niederländischen Groningen, aus Berlin und Magdeburg das akademische Viertel vor Beginn ihres Seminars bis zur letzten Minute aus. Und genau wie ihre jüngeren Kommilitonen haben sie sich viel zu erzählen, zu diskutieren über die gehörten Vorträge, oder sie denken an die Exkursion vom Vortag.

Zu einer wissenschaftlichen Weiterbildung kamen Anfang April 2001 Mitglieder der Seniorenacademie Groningen, der Berliner Akademie für weiterbildende Studien und des Magdeburger Studieangebotes "Studieren ab 50" zusammen. Reihum treffen sich die wissbegierigen Senioren im Jahresrhythmus mal in Berlin, mal in Groningen oder wie diesmal in Magdeburg. Das Programm, das Olaf Freymark vom Institut für Erziehungswissenschaften und verantwortlich für das "Studieren ab 50" zusammengestellt hatte, bot viel Gesprächsstoff. Da war zum einen eine aktuelle Betrachtung über die Ausbildungsmöglichkeiten an der Universität Magdeburg und im Land Sachsen-Anhalt, aber auch zur Bildung für ältere Erwachsene in Europa, zum anderen wurden die regionale Sprachgeschichte in der Region Magdeburg und die Jugendliteratur der DDR vorgestellt. Eine Exkursion nach Tangermünde und Jerichow bot ebenso wie ein Stadtrundgang durch die Landeshauptstadt die Möglichkeit, sich über Historisches und Modernes zu informieren.

Begeistert äußerten sich die Seniorenstudenten über das diesjährige Angebot und die gute Organisation. Die "älteren Semester" der Rijksuniversiteit Groningen hören bereits seit 13 Jahren Vorlesungen, jedoch nicht gemeinsam mit ihren jüngeren Kommilitonen wie die Magdeburger. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands suchten sie Kontakt zu einer ostdeutschen Universität und fanden in Magdeburg einen Partner, erzählt Anja van Berkum, die niederländische Betreuungsreferentin.

Die Berliner Akademie für weiterbildende Studien gründete sich 1986 in Westberlin mit dem Ziel, für Senioren die Hörsaaltüren zu öffnen. Inzwischen kooperiert der Verein rege mit den Universitäten der Hauptstadt und veranstaltet jährlich eine Sommeruniversität. Dr. Bruno Nerlich von der Akademie betont in diesem Zusammenhang, dass es wichtig sei, in den Universitäten Ansprechpartner mit Erfahrung zu haben, welche die Senioren bereits über einen gewissen Zeitraum hinweg betreuen.

Die rüstigen Studenten freuen sich nun schon auf das Treffen im nächsten Jahr.

Letzte Änderung: 30.04.2001 - Ansprechpartner: Webmaster