Die Welt ist eine Bühne ...
Ein Portrait: Theater der Landeshauptstadt
Das Theater der Landeshauptstadt, mit mehr als 400 Mitarbeitern im künstlerischen, technischen und verwaltungs-orgnisatorischen Bereich der größte "Theaterbetrieb" Sachsen-Anhalts, hat sich für das künstlerische Spielplanprofil 2000/2001 in den Sparten Schauspiel, Musiktheater und Ballett das Shakespeare-Motto "Die Welt ist eine Bühne und wir müssen alle unsere Rollen spielen" gegeben. Diese thematische Klammer für die Spielplangestaltung orientiert auf ein Theater, das alle Sinne, Herz und Verstand gleichermaßen anspricht - ein Theater, das das Bedürfnis nach Unterhaltung ebenso wie nach kritischer Auseinandersetzung mit aktuellen Lebensfragen unserer Zeit bedient. Dabei öffnet sich das Theater auf eine ganz besondere Art und Weise seinem Publikum, regt mit Theaterfrühschoppen, dem Operncafé und der Reihe WERKstattRAUM schon vor jeder Inszenierung zum unterhaltsamen Disput mit dem Zuschauer an.
Viel beachtete Erfolge
In den vier Jahren seit Eröffnung des nach dem verheerenden Brandanschlag von 1990 wiederaufgebauten Großen Hauses am Universitätsplatz haben die Magdeburger "Theatermacher" national und international Beachtliches auf die "Bretter, die die Welt bedeuten" gebracht. Mit der Uraufführung der Oper Der Maschinist auf der EXPO 2000 errangen sie großen Erfolg. Die Inszenierung der Oper Die Walküre von Richard Wagner wurde vom deutschen Feuilleton hochgelobt. Die Ballettcompagnie hat in den letzten Jahren mit den großen Literaturballetten Effi Briest, Peer Gynt, Die unendliche Geschichte und Tanz um Leben und Tod: Lorca, vor allem aber mit den Schwanensee-Aufführungen auf der Seebühne während der BUGA, Magdeburg zu einer Hochburg des klassischen Balletts und des modernen Tanztheaters gemacht.
Die Leistungsfähigkeit des Hauses mit einer großartigen Technik und einer motivierten Crew "hinter den Kulissen" machte eine grandiose Aufführung von Faust I und II mit großartigen schauspielerischen Leistungen ebenso möglich wie erst jüngst die aufwendige Broadway-Musicalproduktion Gypsy. Die insgesamt vier Spielstätten, sowie das Satiretheater "Kugelblitze" als eigenständige Sparte haben ein unverwechselbares künstlerisches Profil entwickelt. Solche umstrittenen, provozierenden und brisanten Stücke, wie Shoppen & Ficken oder Disco Pigs, aber auch die lebenspralle Inszenierung von Der zerbrochene Krug und die bitter-böse Kriminalgroteske Fisch zu viert auf der "Kleinen Bühne" im Konservatorium gehören zum Profil dieser variablen Spielstätte.
Literarisch-musikalische Programme von Ringelnatz, Roth und Kästner, das Opernmusical Hexen als der "Publikumsrenner" schlechthin und Kammeropern von Gian Carlo Menotti sowie die amüsante Reihe Goethe in Concert prägen die "Podiumbühne". Und wenn Schauspielkapellmeister Joachim Kuipers musikalisch bittet Schießen Sie nicht auf den Pianisten wird das Theatercafé "Kulisse" zur tollen Spielstätte für ein etwas "anderes" Theater.
Das Magdeburger Theater ist für eine kontinuierliche Förderung des künstlerischen Nachwuchses durch anspruchsvolle Aufgaben in Schauspiel, Oper und Ballett bekannt. Die Opernsängerin Ricarda Merbeth z.B. begann in Magdeburg ihre Karriere, die sie über Weimar und die Staatsoper Wien nach Bayreuth führte. Elena Tentschikova tanzte vor ihrem Engagement beim berühmten Stuttgarter Cranko-Ballett in unserer Ballettcompagnie. Holger Pototzki entwickelte sich vom Regieassistenten zu einem hoffnungsvollen Opernregisseur mit großer Zukunft. Und mit dem Theaterjugendclub existiert eine "Truppe" theaterbesessener junger Leute, die mit eigenen Inszenierungen (Hamlet) provozieren und die in den Rockmusicals Die Fabrik und Crystal Palace an der Seite ihrer "Kollegen" wie die Profis spielen, singen und tanzen.
Mit der Inszenierung der Oper Lohengrin und den Open-Air-Aufführungen von Carmina Burana ab 24. Mai 2001 sowie Homers Odyssee ab 21. Juni 2001 auf der Seebühne des Elbauenparks erwartet die Magdeburger noch Außergewöhnliches und Spannendes.
"Die Welt ist eine Bühne" - das Theater der Landeshauptstadt lädt ein, diese "Welt" in vollen Zügen zu genießen. Dazu hält es für Studierende u.a. den Theaterpass für 45 DM oder die Lastminutecard für 10 DM bereit.