Videokonferenz via Internet
Transatlantisches e-learning und e-teaching bald schon Realität?
Eine lange Vorbereitungszeit stand vor diesem Termin. Und eine gute Konstellation machte diese Konferenz fast zur Chefsache. Worum ging es?
Klaus Hammer vom Universitätsrechenzentrum (URZ) hatte die Vision, über das Internet mit der Partneruniversität in Stevens Point aus dem US-Bundesstaat Wisconsin (UWSP) das e-learning/e-teaching zu erproben, um es der Hochschulöffentlichkeit als Dienst anzubieten. Während eines Besuches im September 2000 in Stevens Point wurde diese Idee geboren und mit Partnern des Information Technology Departments, relevanten Partnern aus den Departments für Musik und Fremdsprachen und auch dem Chancellor der UWSP, Thomas George, beraten. Die Idee fiel auf fruchtbaren Boden. Nun waren nicht nur die entfernungsmäßig bedingten, sondern auch die elektronischen Hürden zu überwinden. Wer sich in der Datennetzumgebung ein wenig auskennt weiß, daß unsere Universität an das deutsche Hochgeschwindigkeitsnetz GWiN angeschlossen ist. Damit steht dem Besitzer einer Audio-/Video-Ausrüstung wie Kamera, Mikrofon, Lautsprecher und weiterer Hard- und Software nun die Bandbreite zur Realisierung von Videokonferenzen zur Verfügung.
Mit Partnern innerhalb Deutschlands, welche ebenfalls Mitglied des GWiNs sind, ist die Durchführung von Videokonferenzen somit kein Problem mehr. Über die transatlantische Verbindung über ein Gateway in New York in das US-amerikanische Hochgeschwindigkeitsdatennetz Abilene und das Wissenschaftsnetz WiscNet des Bundesstaates Wisconsin konnte nun erstmals eine stabile Verbindung zur Realisierung einer Videokonferenz zwischen den beiden Partneruniversitäten geschaltet werden.
Der Vicechancellor der UWSP, Prof. Bill Meyer, und der Direktor des Information Technology Departments (IT), Prof. Bruce Staal, die im April 2001 zu einem kurzen Besuch in Magdeburg weilten, waren auch Gäste des URZ. Sie nahmen, wie auch Dr. Georg Paul aus der Fakultät für Informatik und Heidrun Willms vom Akademischen Auslandsamt an der transatlantischen Videokonferenz teil. Auf der Gegenseite in Stevens Point waren Prof. Mark Seiler vom Department für Fremdsprachen und engagierte Mitarbeiter des IT wie Patricia Ploetz, Ernie Anthes und Tom Neuhauser beteiligt. Etwa eine halbe Stunde wurde nun am Nachmittag des 6. April ab 15 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit sowie 8 Uhr nordamerikanischer Central Time über das Internet per Audio und Video diskutiert.
Und nicht nur das oftmals bei Videokonferenzen häufige Winken und Nachfragen nach dem Wetter und der Qualität der Übertragung waren Inhalt der Übertragung. Es wurden Probleme des Aufenthaltes einer Gruppe amerikanischer Studenten in Magdeburg angesprochen und über Beratungen mit dem Dekan der Fakultät für Informatik und im Magdeburger Rektorat diskutiert.
Für die Zukunft wurde mit diesem Test sichergestellt, daß auch Lehrveranstaltungen, Konsultationen sowie gemeinsame Beratungen über das Medium Internet in guter Qualität durchgeführt werden können. Dr. Paul betonte in einem kurzen Resümee: "Die Qualität der Übertragung war höchst anspruchsvoll, so daß an eine breitflächige Anwendung in Forschung und Lehre gedacht werden kann." In einer e-mail aus Stevens Point teilte Prof. Staal mit: "I am so happy that the video conference went so well."
Für die Zukunft sind weitere Videokonferenzen geplant. Eine Vision ist Wirklichkeit geworden und wird sich künftig auf der Basis des elektronischen Lernens und Lehrens zu einem Regeldienst entwickeln.