Symposium über objekt-orientierte Echtzeitsysteme
Forscher aus aller Welt trafen sich in Magdeburg
Über 90 Teilnehmer aus Forschung und Industrie trafen sich Anfang Mai 2001 im Herrenkrug Hotel in Magdeburg, um auf der ISORC-Konferenz die aktuellen Entwicklungen auf dem Gebiet der objekt-orientierten, verteilten Echtzeitsysteme zu präsentieren und zu diskutieren. Die ISORC (International Symposium on Object-Oriented Real-Time Distributed Computing) ist das weltweit renommierteste Forum für Forscher auf diesem Gebiet und wird jährlich von der IEEE Computer Society veranstaltet. In diesem Jahr wurde die Konferenz in Zusammenarbeit mit der Otto-von-Guericke-Universität ausgerichtet und stand unter dem Gesamtvorsitz von Prof. Edgar Nett und dem Programmkomiteevorsitz von Prof. Wolfgang Schröder-Preikschat, beide von der hiesigen Fakultät für Informatik.
Die ISORC-Konferenz fand erstmals 1998 im japanischen Kyoto statt. Nach 1999 in San Malo (Frankreich) und 2000 in Newport Beach (USA) wurde in diesem Jahr mit Magdeburg zum zweiten Mal eine europäische Stadt zum Treffpunkt der Forscher aus aller Welt. Der internationale Charakter der Konferenz wurde weiter dadurch unterstrichen, dass etwa die Hälfte der Teilnehmer aus Asien, Nord- und Südamerika kamen. Bei strahlender Sonne und frühlingshaften Temperaturen zeigte sich Magdeburg seinen Gästen von seiner schönsten Seite. So ergaben sich für die Teilnehmer auch abseits des dichten Programms zahlreiche Möglichkeiten, in angenehmer Umgebung neue Kontakte aufzubauen oder bestehende Beziehungen zu pflegen. Damit die Konferenzteilnehmer während der drei Tage auch die Verbindung zur Außenwelt halten konnten, wurde in diesem Jahr erstmals der ganze Sitzungsbereich mit einem Funknetzwerk (WLAN) versorgt. Damit war während der gesamten Konferenz der schnelle Internetzugang und E-Mail-Zugriff sichergestellt und das direkt von den Notebooks der Teilnehmer aus, ohne Verkabelung oder teure Einwahlkosten in ein Mobilfunknetz. Dieser innovative Service wurde mit der Unterstützung des hiesigen Instituts für Verteilte Systeme bereitgestellt und von den Wissenschaftlern begeistert aufgenommen und rege genutzt.
CORBA, Java und UML
Geprägt war das Symposium durch einen intensiven Austausch auf der Basis eines klar fokussierten Konferenzspektrums. Mit 51 akzeptierten Beiträgen wurden alle aktuellen Themen der Forschung und Anwendung objekt-orientierter Technologien in verteilten Echtzeitsystemen abgedeckt. Besonderer Schwerpunkt dabei war der Einsatz von objekt-orientierten Standards wie CORBA, Java und UML in Echtzeitsystemen. Hierzu wurden nicht nur die neusten Ergebnisse und Erfahrungsberichte mit Real-Time CORBA und
UML-RT vorgebracht, sondern es konnten mit Greg Bolella von Sun Microsystems und Kelvin Nilsen von NewMonics Inc. die zwei prägenden Vorreiter der neuen Real-Time-Java-Technologie als Keynote-Speaker gewonnen werden. Eine Vielzahl von Vorträgen widmete sich dann auch dem Einsatz von Java in Echtzeitsystemen. Einen weiteren Schwerpunkt bildete der Brückenschlag von objekt-orientierten Technologien zu eingebetteten Systemen, einem Bereich, der gerade in Deutschland traditionell stark vertreten ist. Hierzu wurde in Podiumsdiskussionen, vor allem unter Beteiligung der Industrie, der Einsatz objekt-orientierter Technologie, etwa im Automobilbau oder in der Automatisierungstechnik, diskutiert. Weitere Einzelheiten zur Tagung, zum Programm und auch zum Konferenzband finden sich auf der Homepage zur Tagung.