Meldungen
Risikopatienten identifizieren
Förderpreis für Publikation über Magenkrebs
Mit dem Förderpreis der Mitteldeutschen Gesellschaft für Gastroenterologie wurde Dr. Matthias Ebert geehrt. Die Auszeichnung erhielt der 32-jährige Arzt für eine Publikation über Magenkrebs. In der Veröffentlichung beschäftigen sich Dr. Ebert und eine Arbeitsgruppe mit der Vorsorge bei Magenkrebs. Es geht dabei um die Erkennung von Vorstufen des Magenkarzinoms und entsprechender genetischer und molekularer Marker, die es erlauben, Risikopatienten zu identifizieren und intensiv zu überwachen, um die Entwicklung eines Magenkarzinoms zu verhindern. Mit der Methode des "Differential display" gelang es der Forschergruppe an der Uni-Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie ein Metalloprotein nachzuweisen, das häufig in den Vorstufen des Magenkarzinoms vorkommt. Interessanterweise tritt es auch in der Magenschleimhaut von gesunden Personen auf, die in ihrer Familie Angehörige mit Magenkarzinomerkrankung und daher selbst ein erhöhtes Risiko haben, an Magenkrebs zu erkranken. Dr. Ebert untersucht, welche weiteren Faktoren und genetischen Veränderungen bei diesen Risikopatienten nachgewiesen werden können und ob dieses Auftreten bei gesunden Risikopatienten eine intensive individuelle Überwachung erfordert, um den Ausbruch der Erkrankung verhindern zu können.
Matthias Ebert, Jahrgang 1968, wurde in München geboren und studierte Medizin in Regensburg, München und an der Universität Ulm. Ein Stipendium der Gottlieb-Daimler-und-Karl-Benz-Stiftung ermöglichte ihm in dieser Zeit einen einjährigen Forschungsaufenthalt an der University of California, USA. Nach dem Staatsexamen kam Matthias Ebert Anfang 1996 nach Magdeburg und arbeitet als Assistenzarzt an der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie des Universitätsklinikums. PM
Gießereiexperte geehrt
Ehrenmitgliedschaft
Der Verein Österreichischer Gießereifachleute verlieh die Ehrenmitgliedschaft an Prof. Dr. Eberhard Ambos, Lehrstuhlleiter für Urformtechnik, Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung. Mit der Auszeichnung wurden die Leistungen des Wissenschaftlers auf dem Gebiet des Gießereiwesens sowie seine Bemühungen um die internationale Zusammenarbeit gewürdigt. Die Ehrung erfolgte auf der 45. Tagung des Vereins, auf der Wissenschaftler der hiesigen Universität mit mehreren Fachvorträgen vertreten waren. Professor Ambos referierte u. a. über kleine und mittlere Gießereien in der Region Magdeburg-Anhalt-Harz, die sich durch ein breites Werkstoff- und Verfahrensspektrum auszeichnen. Hauptkunde sei die Automobilindustrie. Ein Netzwerk der Firmen bilde die Grundlage für die Erschließung von neuen Märkten und Effektivitätsreserven bis zur gemeinsamen Forschung, so Eberhard Ambos. Dabei sei geplant, zusammen auch integrierte Produkte zu entwickeln und zu produzieren, sagte der Wissenschaftler. Weitere Vorträge der Magdeburger Gießereiexperten befassten sich auf der Wiener Tagung mit rechnergestützter Arbeitsvorbereitung als Quelle der Rationalisierung sowie mit Erfahrungen bei der Simulation hochbeanspruchter Bauteile aus Gusseisen. PM
Arbeit ist ein Meilenstein
Erste Promotion in der Wirtschaftsinformatik
Mit einer Dissertation zum Störungsmanagement in der industriellen Produktion schloss die 27-jährige Diplom-Kauffrau Susanne Patig Mitte Mai 2001 die erste Promotion im Fach Wirtschaftsinformatik an unserer Universität mit Auszeichnung ab. Die Arbeit beschreibt einen innovativen Ansatz zur Produktionsfeinplanung, die dem Planer ein Höchstmaß an Flexibilität bei der Reaktion auf Störungen einräumt. Die Gutachter aus den Fachgebieten Wirtschaftsinformatik, Informatik und Betriebswirtschaftslehre waren sich einig, dass diese Arbeit ein Meilenstein in der Grundlagenforschung der Wirtschaftsinformatik darstellt. Bereits 1999 gewann die junge Wissenschaftlerin den Forschungspreis der Fakultät für Informatik, so dass sie die hohen in sie gesetzten Erwartungen voll und ganz erfüllte. Susanne Patig wird ihre wissenschaftliche Laufbahn in der Magdeburger Arbeitsgruppe Wirtschaftsinformatik fortsetzen. PM
Skeptisch gegenüber Junior-Professuren
In Beirat gewählt
Die Konferenz der Mathematischen Fachbereiche (KMathF) wählte auf ihrer 26. Vollversammlung Anfang Mai 2001 in Aachen Prof. Dr. Ina Kersten (Universität Göttingen) zur Sprecherin, Prof. Dr. Volker Enß (RWTH Aachen) zu deren Stellvertreter sowie Prof. Dr. Ernst-Ulrich Gekeler (Universität des Saarlandes), Prof. Dr. B.-Heinrich Matzat (Universität Heidelberg) und Prof. Dr. Gerd Christoph (Universität Magdeburg) in den Beirat der Konferenz.
Diskutiert werden u.a. auf der diesjährigen Plenarversammlung Qualitätsstandards für gestufte mathematische Studiengänge, Probleme um die Akkreditierung mathematischer Studiengänge, die Lehrerbildung und das Lehramt Mathematik sowie Statistiken über Studiendauer und Anfängerzahlen.
In Resolutionen der KMathF wurde gefordert, die Habilitation für die Mathematik als Voraussetzung für Berufungen beizubehalten. Die Einrichtung von Junior-Professuren wird skeptisch gesehen, da sie in vielem dem nichterfolgreichen Modell der Assistenzprofessur der 70er Jahre gleicht. Weiterhin werden die Denkschrift der Deutschen Mathematiker Vereinigung (DMV) und der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik (GDM) zur Lehrerbildung für das Lehramt Mathematik an Gymnasien unterstützt und gestufte Studiengänge (Bachelor in zwei Fächern, Master in Erziehungswissenschaften) abgelehnt. PM
Neue Sommeraktion zur Blutspende
Mit Blutgruppe
"Spender werben Spender" ist das Motto der diesjährigen (Früh-)Sommeraktion, die gemeinsam vom Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie des Uniklinikums und dem Magdeburger Blutspendeförderverein e.V. getragen wird. Im Hinblick auf die bevorstehende Reise- und Urlaubszeit bitten Verein und Uni-Blutbank mit dieser Aktion um Unterstützung, den stetig steigenden Bedarf an Blut und Blutprodukten decken zu helfen. Dafür gibt es ein ganz persönliches Dankeschön.
Sicherlich kennen viele, die bereits regelmäßig Blut spenden in ihrem Bekannten- oder Verwandtenkreis noch jemanden, der überzeugt werden kann, ebenfalls etwas von seinem "Saft des Lebens" abzugeben. Für jeden neugeworbenen Erstspender erhalten Dauerspender dann ein sehr individuelles Geschenk – einen Porzellanbecher mit aufgedruckter Blutgruppe. So kann zukünftig vielleicht der Frühstückskaffee aus einem, mit der persönlichen Blutgruppe geschmückten Porzellanbecher getrunken werden.
Die Gutscheine für diese Aktion sowie weitere Informationen sind in der Uni-Blutbank, Campus Leipziger Straße, Haus 29, bzw. unter den Telefonnummern 67-13736 oder 67-13939 erhältlich.
Das Blutspendeinstitut des Universitätsklinikums hat Montag und Freitag von 7 bis 15 Uhr sowie Dienstag und Mittwoch von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Ines Perl
Gäste aus Braunschweig
20 emeritierte Professoren der Carolo-Wilhelmina-Universität Braunschweig und ihre Gattinnen weilten im Mai 2001 an unserer Universität. Prof. Dr. Dieter Kind vom Braunschweiger Hochschulverband hatte die Exkursion organisiert, um den Mitgliedern fast zwölf Jahre nach der Grenzöffnung die Stadt Magdeburg und ihre Universität näher zu bringen. Aus dem Mund ihres ehemaligen Kollegen und unseres heutigen Rektors, Professor Klaus Erich Pollmann, erfuhren die Gäste viel Interessantes, vor allem, was sich in den Jahren nach der Wende an der Universität sowohl im Hinblick auf das Studienangebot als auch auf relevante Forschungsfelder, wie die Neurowissenschaften oder die Geistes- und Wirtschaftswissenschaften, getan hat. Über die bauliche Entwicklung und die Strukturveränderungen an der Universität berichtete der Rektor ebenfalls.
Auch der 1990 abgeschlossene Kooperationsvertrag zwischen den Universitäten Braunschweig und Magdeburg war Inhalt des Gespräches und der Rektor merkte an, dass er sich mit seinem Braunschweiger Kollegen Prof. Dr. Jochen Litterst bereits über Arbeitsthemen für das nächste Treffen der beiden Unis im Juli 2001 verständigt habe.
Studierendenzahlen, der Anteil ausländischer Studierender und das Angebot an Lehramtsstudiengängen waren einige Fragen der Braunschweiger Kollegen. Während eines Rundganges über den Campus mit Dr. Joachim Köhler, Dezernent Allgemeine Angelegenheiten, und Professor Matthias Tullner von der Fakultät für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften konnten sich die Gäste über das Baugeschehen informieren und nahmen gern die Einladung zum Mittagessen in die Mensa an.
Übrigens, der Braunschweiger Hochschulverband wurde 1918 gegründet und hat über 2000 Mitglieder. Vielleicht auch ein Anstoß, liebe Leser und Leserinnen, einmal über Ihre persönliche Mitgliedschaft in unserer Gesellschaft der Freunde und Förderer der Otto-von-Guericke-Universität nachzudenken.
Waltraud Rieß