Tanzen, singen, steppen - einfach meisterhaft
Musical-Revue von Studierenden und Absolventen des Institutes für Musik
Es hätte der gesungenen, getanzten und hinreißend gesteppten Aufforderung "Applaus, Applaus" am Schluß nicht bedurft, um für die neue Musical-Revue von Studierenden und Absolventen unseres Institutes für Musik den verdienten Beifall einzufordern. Im ausverkauften Theatersaal des Georg-Philipp-Telemann-Konservatoriums bedankten sich die Zuschauer mit minutenlangem Beifall und Ovationen bei den 14 Akteuren, die in einer professionellen Revue, choreografisch und musikalisch effektvoll und originell von Manfred Herbst und Uwe Lindberg einstudiert, 22 Musicalsongs aus über 35 Jahren Musicalgeschichte präsentierten. Im Vergleich zu den früheren Revuen überraschte die bestens aufeinander abgestimmte und musikalisch wie darstellerisch ungemein überzeugende Künstlercrew mit diesem Programm durch einige Besonderheiten.
Die Auswahl der Musicalhighlights spannte einen Bogen von den "Klassikern" dieses Genres, wie Kiss me Kate und Sorbas bis zu den großen Erfolgen der Gegenwart wie Die Schöne und das Biest, Mozart oder Joseph. Und man hatte Gelegenheit, in der vielfarbigen musikalischen "Wunderwelt" des Musicals weniger Bekanntes zu entdecken, wie zum Beispiel Songs und Szenen aus Top Hat von Irving Berlin, Kismet oder Grand Hotel von J. Yeston.
Die ganze Revue, in immer neuen typen- und zeitgrechten Kostümierungen von den Akteuren präsentiert, war vor allem durch die Choreografie von Uwe Lindberg und deren überzeugender Interpretation optisch ein Genuß, überzeugte durch eine geschickte Dramaturgie. Das Multitalent Robert Grzywotz "wuselte" als "Faktotum" zwischen und in den einzelnen Nummern des tempogeladenen Programms herum, schuf originelle wie witzige Überleitungen. Neben effektvollen Gruppenarrangements wie bei ,Von Venedig nach Venedig' aus Kiss me Kate oder ,Kein Bum-Bum!' aus Sorbas demonstrierten vor allem im zweiten Teil die solistischen Auftritte wieder einmal das hohe Niveau der musikalisch-tänzerischen Ausbildung am Institut für Musik.
Neben dem urkomischen, stimmlich herausragenden Pawel Stanislawow gefielen besonders Sindy Koppe mit dem weltberühmten Song ,People' aus Funny Girl, ,Ich bin Musik' aus dem Musical Mozart, gesungen von Daniel Ewald, Matthias Krizek mit ,Musik aus der Dunkelheit' aus Das Phantom der Oper und Robert Schönborn mit dem Schornsteinfeger-Song ,Chim, Chim, Cherie' aus dem Musical Mary Poppins.
Es war schon beeindruckend, wie die angehenden Sängerinnen, Sänger und Gesangspädagogen ihre musikalisch-filigran "inszenierten" Auftritte auch schauspielerisch in Szene setzten. Prasselnder Beifall für Tobias Latte und Pawel Stanislawow für ihren Western-Hit ,Moonshine Lullaby' aus Anni get your gun. Höhepunkt der rasanten Revue war zweifelsohne die große Theaterszene ,Im Theater ist nichts los' aus dem Musical Heute Abend: Lola blau von Georg Kreisler. Die Absolventin Sabine Münz, die bereits im Theater der Landeshauptstadt in Die Hochzeit des Figaro als Barbarina erfolgreich auf der Bühnen steht und jetzt ein gesangspädagogisches Aufbaustudium bei Prof. Monika Köhler absolviert, machte aus dieser Paradenummer für jede Darstellerin der Lola Blau ein musikalisches wie schauspielerisches Kabinettstückchen!
Singend, tanzend und steppend forderten beim mitreißenden Finale die Akteure das entusiasmierte Publikum zu bereits erwähntem Applaus, Applaus aus dem gleichnamigen Musical von M. Strouse heraus. Dieser war ihnen und ihrer mitreißenden Revue unter dem programmatischen Titel "Ich laß' die Musik nicht vorbei!" mehr als sicher.