Studierende protestierten
Für eine zukunftsfähige Bildungspolitik
"Sei schlau - mach blau! Essen, trinken, diskutieren" unter dieses Motto stellte "das Bündnis für eine zukunftsfähige Bildungspolitik" seine Aktionen in Magdeburg zum bundesweiten studentischen Protesttag. "Für die Freiheit von Forschung und Lehre! Gegen neoliberale Verwirtschaftlichung der Uni Magdeburg!" hieß es auf Handzetteln, mit denen Studierende aufgefordert wurden, an diesem Tag keine "hochschulischen Veranstaltungen" zu besuchen. In Bezug auf das im April 2001 vorgelegte Papier der Arbeitsgruppe Wissenschaftsstruktur forderte das Bündnis, dass die Lehramtsausbildung in Magdeburg bleiben müsse, die Fakultät für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften (FGSE) nicht "Wasserträgerin" für andere Fakultäten werden und nicht marktwissenschaftlichen Zwängen unterworfen werden dürfe. Dem Bündnis gehören das gemeinsame Referat Hochschulpolitik der Studentenräte der Hochschule Magdeburg-Stendal und der Universität, das Hochschulinformationsbüro der Gewerkschaften, die Junge GEW Sachsen-Anhalt und der Fachschaftsrat der FGSE an.
Pascal Begrich, Sprecher des Studentenrates unserer Universität, erläuterte zum Anliegen der Protestaktion: "Zum einen wollten wir das von der Expertenkommission vorgelegte Papier zur Wissenschaftsstruktur in Sachsen-Anhalt thematisieren. Zum anderen ist unsere Aktion Teil eines bundesweit durchgeführten studentischen Protesttages." Dieser richte sich vor allem gegen die massiven Kürzungen der Mittel für Hochschulen und Bildung und die Umformung der Hochschulen nach marktwirtschaftlichen Prinzipien unter dem Deckmantel des Reformprozesses. Die allgemeinen Forderungen sind u.a. eine grundlegende Demokratisierung und gleichberechtigte Mitbestimmung an den Hochschulen, umfassende Meinungsfreiheit für die Organe der studentischen Selbstverwaltung, Studienreform unter maßgeblicher Beteiligung der Studierenden, freier Zugang zur Förderung von Bildung für alle, die Absicherung der Studiengebührenfreiheit und Verankerung der verfassten Studierendenschaften im Hochschulrahmengesetz.
"Wir haben immer wieder den Eindruck, dass die Diskussion um Reformprozesse im Hochschulwesen Deutschlands ohne die Betroffenen geführt wird und möchten sie mit diesem Tag in die Öffentlichkeit tragen", so der Studentenratssprecher.