Raum für pfiffige Innovationsideen
Experimentelle Fabrik eingeweiht
Allein schon durch die außergewöhnliche architektonische Gestaltung des Gebäudes am Askanischen Platz fällt die "Experimentelle Fabrik" auf. Verantwortlich für die Konstruktion aus Stahl, Aluminium und Glas zeichnet das Architekturbüro saucherbruch & Partner. Mit diesem 24-Millionen-Mark-Projekt, finanziert aus Mitteln der EU, des Bundes und des Landes, erhält Magdeburgs Wissenschaftslandschaft aber nicht nur einen farbigen I-Punkt. Dessen funktionaler Innenausbau entspricht den hohen Ansprüchen eines modernen Industriegebäudes mit multifunktionalen Nutzerbereichen. Den inzwischen zehn Mietern bietet die ExFa, wie sie kurz genannt wird, auf 3000 m2 Labore und Büros mit Internetanschluss, Tagungsräume mit neuester Präsentationstechnik sowie Versuchshallen mit modernsten Anlagen sowie Maschinen- und Rechentechnik ausgerüstet. Beste Bedingungen also für die kleinen Firmen und Universitätsinstitute, um pfiffige Lösungen für wettbewerbsfähige Produktentwicklungs- und Poduktentstehungsprozesse zu erarbeiten, Material- und Prozessoptimierungen zu erreichen, Beschichtungstechniken zu prüfen sowie Unternehmensstrategien und -strukturierungen zu entwickeln. Dabei sind sie in bester Nachbarschaft mit dem Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme und dem Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF.
Wird vom Lebenszyklus eines Produktes augegangen, versteht sich die Experimentelle Fabrik als Geburtshelfer von neuen Produktideen, als Hochtechnologie-, Forschungs- und Erprobungsstätte, als Berater und Begleiter innovativer Produktionsprozesse in einem dynamischen Markt sowie als Organisator geschlossener Stoffkreisläufe. Der Unternehmer, Wissenschaftler oder Student, der zu einer Produktidee gelangt, findet im Verbund der Experimentellen Fabrik die technischen Möglichkeiten und die fachliche Kompetenz, um sie bis zur Plazierung am Markt zu verwirklichen. Insbesondere erhalte der wissenschaftliche Nachwuchs gezielt Möglichkeiten zur wissenschaftlichen Weiterentwicklung von kreativen Ideen und Ansätzen, betonte der Staatssekretär im Kultusministerium, Dr. Wolfgang Eichler, bei der Einweihung im Sommer. Darüber hinaus werde Gelgenheit zur wirtschaftlich orientierten Nutzung und Verwertung von wissenschaftlichen Innovationen geboten. Ein Anreiz für Absolventen unserer Universität, in der Region ein Unternehmen zu gründen.
"Die Experimentelle Fabrik sende die Botschaft aus: In Magdeburg geht es kontinuierlich weiter", unterstrich Prof. Dr. Karl-Heinrich Grote, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates der ExFa. "Will die Fabrik ihre Bedeutung als zentrale Produktionsstätte behalten, muss sie selbst zum Experiment werden. Das heißt, dass die technisch orientierten Wissenschaften und die Produktherstellung sehr viel intensiver ineinandergreifen müssen als dies herkömmlichen Arbeitsteilungskonzepten entspricht", formulierte Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann, Rektor unserer Universität, die zu 49 % Gesellschafter der Zentrum für Produkt-, Verfahrens- und Prozessinnovation GmbH, so der korrekte Name des Betreibers dieser Applikationsforschungseinrichtung, ist. Mit 51 % ist die Stadt Magdeburg deren zweiter Gesellschafter.