Ein "lebendiges Lehrbuch"
Kooperation zwischen Hochschule und Wirtschaft
Ein SAP-Hochschulkompetenzzentrum (HCC) ist Ende des Sommersemesters an unserer Universität eröffnet worden. Als Rechen- und Servicezentrum stellt das HCC den über 30 angeschlossenen Bildungseinrichtungen Anwendungen von SAP-Betriebswirtschaftssoftware und begleitende Dienstleistungen für Lehre und Forschung zur Verfügung. Diese
E-Buisness-Software steuert und kontrolliert praktisch alle Abläufe in oder zwischen Unternehmen und erlaubt Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern unternehmensübergreifend zusammenzuarbeiten. Für die Lehre bilde das System ein "lebendiges Lehrbuch" meinte Prof. Dr. Claus Rautenstrauch, Leiter des Zentrums, mit dem die Studierenden den praxisnahen Softwareeinsatz "trainieren" können.
Kontakt mit der Praxis
Die Kosten für dieses Non-Profit-Projekt, das getragen wird von den Unternehmen SAP, Hewlett-Packard und T-Systems, belaufen sich auf rund 25 Millionen Mark und sind damit die bisher größte private Investition an unserer Universität. "Solche Kooperationsprojekte zwischen Hochschulen und Wirtschaft sind richtungsweisend", unterstrich Rektor Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann. "Sie ermöglichen den in Forschung und Lehre unentbehrlichen Kontakt mit der Praxis." Kultusminister Dr. Gerd Harms machte anlässlich der Einweihung auf das Potential dieser neuen Form der Zusammenarbeit als eine zielgerichtete, wissenschaftliche Kooperation zwischen gleichberechtigten Partnern mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Aufgabenfeldern aufmerksam. Er nannte die Einrichtung des Hochschulkompetenzzentrums "eine außerordentliche Investition in die Köpfe junger Menschen".
Magdeburg ist deutschlandweit der zweite Standort eines HCC. Es betreibt, wartet und aktualisiert die zugehörige Systemarchitektur und richtet Schulungen für Dozenten aus. Die angeschlossenen Institutionen, darunter auch die Universitäten in Leipzig und Jena, sparen eigene Investitionen in IT-Personal sowie Hard- und Software weitgehend ein. Über das Internet oder das Deutsche Forschungsnetz können die angeschlossenen Partner aufgrund der zentralen Administration in Magdeburg auf Rechner und Software zugreifen. Zudem haben sie stets Lösungen zur Verfügung, die dem neuesten Stand der Technik entsprechen. Somit müssen sich die Dozenten bei der Studentenausbildung beispielsweise in den Wirtschaftswissenschaften oder der Wirtschaftsinformatik und in der Weiterbildung nicht um technische Fragen kümmern und können sich voll auf ihre Vorlesungsinhalte konzentrieren.
Während SAP für das HCC die Softwarelizenzen, die erforderlichen Schulungsmaßnahmen und den technischen Support kostenlos erbringt, stellt Hewlett-Packard die Hardware in Form von Servern der neuesten Generation unter dem Betriebssystem HP-UX bereit. T-Systems unterstützt die Universität beim Aufbau der Fachkompetenz zum professionellen Betrieb des HCC.