Interuniversitäres Forschungszentrum
bmbf fördert immunologische Forschung in Sachsen-Anhalt
Ein Forschungszentrum "Immunologie" Magdeburg/Halle (Sachsen-Anhalt) wird mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (bmbf) an den Universitäten Magdeburg und Halle eingerichtet. "Im Rahmen der dreijährigen Förderperiode sollen insbesondere die strukturellen Voraussetzungen für eine zukunftsweisende immunologische Forschung in Sachsen-Anhalt geschaffen werden", informiert Professor Burkhart Schraven, Direktor des Instituts für Immunologie am Universitätsklinikum Magdeburg sowie Sprecher und Koordinator des neuen Forschungszentrums.
Viele Fragen noch nicht erschöpfend beantwortet
Immunologische Prozesse spielen in fast allen Bereichen der Medizin eine fundamentale Rolle. Viele klinische Fragestellungen zur Entstehung, Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen beruhen auf Prozessen, die vom Immunsystem eingeleitet und unterhalten werden. Bislang sind eine Reihe von Fragen jedoch noch nicht erschöpfend beantwortet, wie beispielsweise die Suche nach den Ursachen für Autoimmunerkrankungen, beispielsweise Diabetes Mellitus, Morbus Crohn, Hepatitis und Multiple Sklerose.
Im künftigen Forschungszentrum "Immunologie" Magdeburg/Halle (Sachsen-Anhalt) sollen mehrere Servicezentren eingerichtet werden, zum Beispiel an der Universität Magdeburg ein Servicezentrum Bildgebende Verfahren und zelluläre Diagnostik und ein Servicezentrum Proteomics und Genomics. Während in der Einheit Bildgebende Verfahren und zelluläre Diag-nostik modernste mikroskopische Verfahren zur Visualisierung zellulärer Aktivierungs- und Differenzierungsvorgänge entwickelt werden, ist es Aufgabe der Serviceeinheit Proteomics und Genomics, Fragen zur Veränderung des Proteinexpressionsmusters bei verschiedenen Erkrankungen zu bearbeiten. Hiermit sollen zunächst solche Proteine identifiziert werden, die mit Krankheiten assoziiert sind, welche vom Immunsystem ausgelöst oder unterhalten werden.
Im Weiteren soll dann die Bedeutung dieser Proteine für die Initiierung und den Verlauf der entsprechenden Erkrankung weiter untersucht werden. Beim Partner Universität Halle werden die Serviceeinheiten Zellulartherapie und Funktionelle Immungenetik aufgebaut.
"Neben den Servicezentren soll im Rahmen des Aufbaus des Forschungszentrums gezielt eine Förderung des klinisch-immunologisch arbeitenden Nachwuchses und der klinischen Forschung erfolgen", erläutert Professor Schraven. Hierzu sollen in Magdeburg und auch in Halle zwei gut ausgestattete Nachwuchsforschergruppen, von klinisch tätigen Kollegen geleitet, etabliert werden. Weiterhin soll baldmöglichst mit dem Aufbau eines Graduiertenkollegs für junge Wissenschaftler begonnen werden.
Für den Nachwuchs attraktiver machen
"Insgesamt besteht das Hauptziel der Einrichtung des neuen interuniversitären Forschungszentrums darin", fasst Professor Schraven zusammen, "dem Wissenschaftsstandort Sachsen-Anhalt auch auf dem Gebiet der immunologischen Forschung internationales Profil zu verleihen und hierdurch eine Signalwirkung nach außen zu erzielen, die die Standorte Magdeburg und Halle für den wissenschaftlichen Nachwuchs noch attraktiver werden lässt."
Das neue Forschungszentrum "Immunologie" wird vom bmbf mit insgesamt 14 Millionen Mark gefördert.