“Wir sind neugierig auf Sie!"
Trotz des fehlenden Abiturjahrganges rekordverdächtig viele Erstsemestler
Wieder ist ein Jahr vergangen. Wieder versuchen sich Erstsemestler - in diesem Jahr 2600 an der Zahl - auf dem Campus zurechtzufinden, verwirrt durch viele Baustellen. Wieder hat sich nach all dem Papierkrieg der technischen Einschreibung, den vielen Anmeldeformalitäten und Einführungsveranstaltungen so eine festliche Stimmung vor der feierlichen Immatrikulation ausgebreitet. Wieder Ergriffenheit bei den ersten Takten der Musik, mit der das akademische Orchester den Einzug der Senatoren und Ehrengäste begleitete.
Erwartungsvolles Schweigen als Prorektor Ulrich Hauptmanns die neuen Studierenden an der Universität herzlich begrüßte und sie einlud, die Chance zu ergreifen sich umfassend zu bilden. Besonders freute er sich, dass inzwischen über 1000 Kommilitonen aus 79 Ländern Internationalität in Hörsäle und Seminarräume bringen. Den angespannt lauschenden neuen Studiosi versicherte er: "Wir sind genauso neugierig auf Sie, wie Sie auf uns."
Noch im Frühjahr malte sich Rektor Klaus Erich Pollmann, ob des ausfallenden Abiturjahrganges wohl aus, die Immatrikulation vor gähnend leeren Stuhlreihen zu feiern, rechnete er doch mit 40% weniger Neueinschreibungen. Deshalb konnte er nun auch getrost von Rekordzahlen sprechen, hatten sich doch noch mehr Erstsemestler als im Vorjahr eingeschrieben. Die diesjährigen Renner waren die Studienangebote der Fakultäten für Wirtschaftswissenschaft und Informatik und die neuen Bachelor-Studiengänge "Kulturwissenschaft, Wissensmanagement, Logistik: Cultural Engineering" sowie "European Studies". Bei den Einschreibungen in ingenieurwissenschaftliche Studiengänge gab es eine Steigerung von etwa 20% gegenüber dem Vorjahr.
Andächtiges Zuhören als der Rektor von der Freiheit und Unabhängigkeit der Wissenschaft, der Autonomie der Universitäten, deren Internationalisierung und Interdisziplinarität sowie über Wettbewerb und Alumni referierte. Bei den Eltern bedankte er sich, dass sie ihre Kinder der Obhut der Universität anvertrauen, dass sie sich entschieden haben, für eine Investition in die Bildung ihrer Kinder. Sie wiederum, mitgebracht von ihren Sprößlingen, waren noch vollauf damit beschäftigt, auf eben jene stolz zu sein, da sie ja nun ihr Studium begannen, als die Auszeichnung der besten Absolventen des Jahrgangs mit den Fakultätspreisen begann. Vielleicht ging ihnen dabei auch schon die Frage im Kopf herum: "Wird mein Sohn, wird meine Tochter in vier oder fünf Jahren auch dort oben auf der Bühne stehen." Das bleibt abzuwarten.