Vorsorgen schützt Leben
Familien-Infotag "Aktiv gegen Krebs!"
Jedes Jahr erkranken 340 000 Deutsche neu an den verschiedensten Krebsarten, im nördlichen Sachsen-Anhalt sind es etwa 6 000 Frauen und Männer jährlich. Wen die Krankheit trifft und wen nicht, lässt sich nicht voraussagen. Allerdings sind mittlerweile eine Vielzahl an Faktoren bekannt, mit denen man das Krebsrisiko eines Menschen eingrenzen kann. Dazu gehören beispielsweise Ernährungsgewohnheiten, Lebensstil und Erbfaktoren. Das Tückische am Krebs ist, dass er meist erst in späteren Stadien zu gesundheitlichen Problemen führt. Deshalb ist es so wichtig, dass eine Krebsgeschwulst möglichst frühzeitig erkannt wird. Aber wie? "Wichtig ist vor allem, den eigenen Körper ganz bewusst zu beobachten und erste Anzeichen ernst zu nehmen", sagt Dr. Beatrix Böhme, Geschäftsführerin des Tumorzentrums Magdeburg/Sachsen-Anhalt e.V., "denn die meisten Menschen verdrängen erst einmal den Gedanken, an Krebs zu erkranken."
Früherkennung ist wichtig
In Deutschland nehmen bislang nur etwa 30 bis 40 Prozent der Frauen und weniger als zehn Prozent der Männer an den Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung teil, obgleich viele Krebserkrankungen bei frühzeitiger Erkennung eine große Chance auf Heilung bieten. "90% aller Tumoren sind heilbar, wenn man sie früh erkennt und behandelt", betont der Strahlentherapeut Professor Günther Gademann, Vorsitzender des Tumorzentrums "Deswegen ist es äußerst wichtig, die Themen Früherkennung und Vorbeugung noch viel stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken." Diesem Anliegen widmete sich der Familien-Infotag Mitte Oktober 2001 in der Johanniskirche, der unter dem Motto "Aktiv gegen Krebs!" stand. Es war mittlerweile der dritte öffentliche Info-Tag, der alljährlich vom Tumorzentrum Magdeburg/Sachsen-Anhalt e.V. veranstaltet wird. Beteiligt waren auch dieses Mal zahlreiche Partner, u.a. das Ministerium für Arbeit, Frauen, Gesundheit und Soziales, die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e.V., die Deutsche Krebshilfe e.V., die MDR-Fernsehredaktion "Hauptsache gesund", die Firmen AstraZeneca und Hoffman-La Roche, die Magdeburger Krebsliga e.V. und die Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V.
Etwa 2 000 Besucher folgten der Einladung, sich vor Ort zu informieren. Die Moderatorin der MDR-Fernsehsendung "Hauptsache gesund", Dr. Franziska Rubin, leitete die Diskussionsrunden mit Ärzten des Universitätsklinikums, des Städtischen Klinikums Magdeburg, der Lungenklinik Lostau und der Reha-Klinik Bad Salzelmen sowie Ärzten aus Praxen in Magdeburg. Außerdem bestand die Möglichkeit, sich in persönlichen Gesprächen an die Experten zu wenden. Interessierte konnten sich darüber hinaus in die Selbstuntersuchung der Brust sowie die Untersuchung der Haut individuell einweisen lassen.
Eine Anzahl weiterer interessanter Angebote rundete das Programm dieses Aktionstages ab. Übungen zur körperlichen Aktivität und Entspannung demonstrierten eine Yoga-Schule sowie das Yang Sheng Zentrum Leipzig. Die Galerie "Das Einhorn" aus Haldensleben stellte sich mit einigen Exponaten vor und Schauspieler der Freien Kammerspiele zeigten Ausschnitte aus dem aktuellen Programm.