Erhitzen der Lebertumore
Minimal-invasives Behandlungsverfahren bei Krebs
Zum diesjährigen bundesweiten "Magdeburger Onkologie-Workshop" hatte die Klinik für Chirurgie Mitte November 2001 eingeladen. Im Mittelpunkt des Programms standen Erkrankungen der Leber. "Moderne Ultraschalluntersuchungen ermöglichen, dass Lebertumore immer häufiger und auch sehr frühzeitig festgestellt werden können. Dies hat in den vergangenen Jahren zur beachtlichen Verbesserung der Behandlungserfolge als Gesamtheit therapeutischer Maßnahmen der Fachgebiete Chirurgie, Strahlentherapie und Gastroenterologie geführt", erklärte Klinikdirektor Professor Hans Lippert. Trotz dieser Fortschritte sterben jedoch in Deutschland jährlich etwa 4 000 Menschen an den Folgen von bösartigen Geschwulsten in der Leber.
Neben herkömmlichen Methoden stellten die Magdeburger Chirurgen bei den Live-OP-Übertragungen im Rahmen des Workshops die Radiofrequenz-Thermoablation vor. Dies ist ein in den USA entwickeltes neuartiges minimal-invasives Behandlungsverfahren bei Leberkrebs. Hierbei werden dünne Spezialnadeln (Sonden) direkt in das Tumorgewebe eingeführt und mit Hochfrequenzenergie wird das Gewebe - sowohl die Primärtumore als auch die Metastasen - dann auf bis zu 60 Grad Celsius erhitzt und gewissermaßen "verkocht".
Prof. Lippert bewertet diese Methode nach den vorliegenden Ergebnissen "als sinnvolle Ergänzung bisheriger Therapien fortgeschrittener Krebsleiden". Schwerkranke Patienten, bei denen bislang eine Operation nicht mehr möglich war, können bei diesem Verfahren auf eine verbesserte Lebensqualität und eine längere Überlebenszeit hoffen.