Noch zu wenig Unternehmensneugründungen
Wirtschaftsministerin Katrin Budde im Gespräch mit Studierenden der Nachwuchsgruppe Entrepreneurship
Die Ministerin für Wirtschaft und Technologie des Landes Sachsen-Anhalt, Katrin Budde, besuchte Mitte Januar 2002 die Studenten der "Nachwuchsgruppe Entrepreneurship", um über die hiesige Standortpolitik sowie das Standortmarketing zu referieren und zu diskutieren. Angesichts fehlender Unternehmen und der damit verbundenen hohen Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt sieht sie die primäre Aufgabe in der Ansiedlung wettbewerbsfähiger Unternehmen und Forcierung von Neugründungen, damit Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden. Gerade bei den Neugründungen herrscht laut Ministerin Budde noch ein Mangel, obwohl eine gut ausgebaute Infrastruktur an Gründernetzwerken im Land existiert. Da das Image von Sachsen-Anhalt sowohl nach innen als auch nach außen sowie die Selbstdarstellung des Landes als Wirtschaftsstandort mit Potenzial eine wesentliche Rolle spielt, sieht die Ministerin die kommunikative Profilierung des innovativen Standorts Sachsen-Anhalt als ein vorrangiges Ziel. Ihrer Meinung nach sollten Unternehmer nicht nur für ihre Produkte werben, sondern auch für das Land Sachsen-Anhalt. Zugleich bedarf es einer Intensivierung des Kontakts zwischen potenziellen Entrepreneuren, insbesondere an den Hochschulen, und den diversen Gründerzentren des Landes, damit innovatives Unternehmertum gefördert wird.
Mit der "Nachwuchsgruppe Entrepreneurship" können hier interessante Synergieeffekte realisiert werden. Im Oktober 2001 startete das Intensivausbildungsprogramm unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Raith, Inhaber des Stiftungslehrstuhls für Entrepreneurship der Deutschen Ausgleichsbank an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft. In der "Nachwuchsgruppe Entrepreneurship" werden Studenten aus allen Fachrichtungen der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg exklusiv zum Thema Gründungsmanagement ausgebildet. Auf Grund der intensiven Gruppenarbeit wurde die Teilnehmerzahl limitiert und 24 Studierende über ein Bewerbungsverfahren ausgewählt.
Ziel des einjährigen Programms ist es, den Studierenden technischer, sozial- und naturwissenschaftlich-medizinischer Studiengänge die berufliche Perspektive als Unternehmer nahe zu bringen und die zum Erfolg notwendigen Fähigkeiten zu vermitteln. Im Rahmen eines mehrwöchigen Praktikums in einem "Start up"-Unternehmen, einer "Venture Capital"-Gesellschaft oder einer gründungsorientierten Unternehmensberatung des Landes sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Nachwuchsgruppe ihre erworbenen Kenntnisse in der Praxis umsetzen und vertiefen.
Die Ausbildung der "Nachwuchsgruppe Entrepreneurship" erfolgt in Form von Vorlesungen sowie mehrtägigen Projektveranstaltungen. Behandelt werden die relevanten Fragen der Unternehmensgründung, von der Entwicklung eines Business-Plans über Möglichkeiten der Finanzierung und Förderung sowie steuerliche und rechtliche Aspekte bis hin zum Marketing. Am Ende der Ausbildung sollen die Studierenden in der Lage sein, selbstständig ein unternehmerisches Gesamtkonzept zu entwickeln und umzusetzen oder in diesem Bereich beratend aufzutreten. Als Trainer und Dozenten für die jeweiligen Themengebiete konnten Experten aus Wissenschaft und Praxis gewonnen werden. Den Besuch von Ministerin Budde wertet Professor Raith als deutliche Anerkennung des neuen Ausbildungsprogramms.