Uni forscht für Volkswagen AG
Werkleitertagung in Magdeburg
Eine positive Bilanz ihrer zweijährigen Forschungskooperation zogen Anfang März 2002 die Werkleiter europäischer Produktionsstätten der Volkswagen AG Wolfsburg und Wissenschaftler des Instituts für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung. In dem weltweit einem hartem Wettbewerb ausgesetzen Industriezweig Automobilbau sei es besonders wichtig, mit Wissenschaftlern der Universität zusammenzuarbeiten, unterstich Dr. Folker Weißgerber, VW-Konzern Vorstand Produktion. Die Ergebnisse der Zusammenarbeit in bisher 20 Projekten schätzte er für beide Seiten als Gewinn ein. Als ein besonderes Highlight nannte Dr. Weißgerber die erfolgreichen Forschungsergebnisse u.a. bei der Verformung von Blechen. Untersucht wurde die Prozesskette von der Stahlproduktion bis zum montagefähigen Karosserieteil, um hohe Nachbearbeitungskosten zu vermeiden.
Die Universitäten seien heute vielfältig gefordert, sagte Rektor Professor Klaus Erich Pollmann. Unabdingbar sei die Grundlagenforschung, aber auch der Kooperation mit der Industrie komme gerade für unseren Standort eine wachsende Bedeutung zu. Mit der Kompetenz der Grundlagenforschung, übertragen auf die angewandte Forschung, könnte sich die Universität den Aufgabenstellungen der Industrie gewachsen fühlen.
Weitere Forschungsprojekte wurden und werden mit der Volkswagen AG im Bereich Produkt- und Verfahrensentwicklung, Qualitätssicherung und Fertigungsprozessgestaltung realisiert. Dazu zählen beispielsweise Bauteilprüfungen, die durch modernste bildverarbeitende Sensoren im Bearbeitungsprozess durchgeführt werden. Dadurch kann die monotone und anstrengende manuelle Sichtkontrolle reduziert werden. Die Magdeburger Wissenschaftler erarbeiteten aber auch Lösungen für eine bessere Koordinierung unternehmensinterner Informationsflüsse bei Logistikprozessen. 17 neue Projekte sind in Vorbereitung, u.a. zur Entwicklung von Prüfeinrichtungen, zum Einsatz von Laserschweißen und zur Werkstoffuntersuchung für die Entwicklung umweltschonender Verfahren. Daran ist neben der Fakultät für Maschinenbau auch die Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik beteiligt.
Prof. Dr. Eberhard Ambos, Lehrstuhl für Urformtechnik, sieht in der engen Kooperation mit dem VW-Konzern Synergien für die Grundlagen- und angewandte Forschung. Gut eine Million Euro seien in den zurückliegenden zwei Jahren in die Forschung geflossen und hätten neben den reinen Forschungsleistungen auch zum Aufbau von Netzwerken, wie Automotive, zur Fertigung von Automobilteilen in der Region beigetragen. Die Praxis liefere Unmengen von Anregungen für die Forschungsarbeit der Wissenschaftler und Möglichkeiten für Studierende, sich als künftigen Nachwuchs vorzustellen.