Tumorentfernung mit einem Wasserstrahl
Innovationspreis des MDR-Magazins "Einfach genial" wird für Krebsforschung eingesetzt
Einen Spendenscheck in Höhe von 5000 Euro konnte Anfang April 2002 Professor Hans Lippert, Direktor der Chirurgischen Uni-Klinik Magdeburg, in Empfang nehmen. Die Zuwendung wird zweckgebunden für eine Magenkarzinom-Studie verwendet, die vom An-Institut für Qualitätssicherung in der operativen Medizin an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg an 102 ostdeutschen chirurgischen Kliniken durchgeführt wird. Die wissenschaftliche Leitung des An-Institutes und dieser wichtigen Qualitätssicherungsstudie der operativen Therapie des Magenkrebses liegt in den Händen von Professor Hans Lippert und von Professor Ingo Gastinger, Inhaber einer außerplanmäßigen Professur an unserer Universität.
Das An-Institut hat bereits bei der Vorbereitung und Einführung der bundesweiten Qualitätssicherungsstudien im Rahmen der operativen Behandlung des kolorektalen Karzinoms wichtige Pionierarbeit geleistet. "Die enge Kooperation mit der Industrie bei der Einführung neuer Technologien hilft bei der Finanzierung dieser wichtigen chirurgischen Versorgungsforschung", sagte Professor Lippert bei der Übergabe des Schecks.
Die 5 000 Euro-Spende setzt sich zusammen aus dem Innovationspreis des MDR-Fernsehmagazins "Einfach genial" für einen Wasserstrahl-Dissektor, der von den Zuschauern unter den vorgestellten Innovationen in dieser Sendung ausgewählt worden war und Spenden der Hersteller. Eine Anerkennung in Höhe von 1 500 Euro ging an das Operationsteam der Chirurgischen Klinik des Carl-Thiem-Klinikums Cottbus unter Leitung von Professor Ingo Gastinger. Der Inhaber der Herstellerfirma des Wasserstrahl-Dissektors "Helix-Hydro-Jet", Andreas Pein, und die Firma Erbe Elektromedizin GmbH, spendeten 3500 Euro.
In Industrie bereits genutzt
Bei der von den MDR-Zuschauern mit dem 1. Preis bewerteten Innovation handelt es sich um die Einführung einer völlig neuen Technologie der Gewebedurchtrennung mit dem Wasserstrahl (Hydro-Jet) in der Chirurgie. Durch Modifikation verschiedener Parameter wie Wasserstrahldruck, Düsendurchmesser und Düsenkonfiguration kann dieses, seit langem in der Industrie angewandte Prinzip zum Schneiden von Gewebestrukturen eingesetzt werden. Insbesondere bei der Durchtrennung parenchymatöser Organe, wie Leber und Milz, wird das weiche parenchymatöse Gewebe schon bei geringem Druck durchtrennt, während die Gefäße nicht beschädigt werden und somit einer gezielten chirurgischen Versorgung zugänglich sind. Das in den neuen Bundesländern entwickelte und produzierte Hightech-Gerät der Firma Andreas Pein Medizintechnik GmbH in Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern, wird vorzugsweise in der Leberchirurgie eingesetzt.