Promotionen
Abriebfeste Autoreifen
Mit der Note "sehr gut" schloss Dipl.-Ing. Elka Jordanova-Piskova ihr Promotionsverfahren an der Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik ab. Ihre Dissertation, die sie Ende April 2002 verteidigte, befasst sich mit der Fluiddynamik, einer Wissenschaftsdisziplin zur Untersuchung der Strömung von Partikeln. Die junge Wissenschaftlerin entwickelte ein neuartiges Verfahren zur Herstellung abriebfester Autoreifen.
Die 30-jährige Diplomingenieurin studierte von 1989 bis 1994 Technologie der organischen Synthese an der Assen-Zlatarov-Universität Burgas, Bulgarien, und arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin am dortigen Lehrstuhl für Chemische Verfahrenstechnik. Forschungsaufenthalte führten die junge Wissenschaftlerin an die Technische Universität St. Petersburg, Russland, und an unsere Universität. Seit Februar 1999 ist sie Promotionsstudentin am Lehrstuhl für Chemischen Apparatebau. Elka Jordanova-Piskova ist die erste Bulgarin, die seit 1990 an unserer Universität promovierte. Damit wird zugleich die erfolgreiche wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Universitäten Magdeburg, Sofia und Burgas gewürdigt. Der Doktorvater Prof. Dr. Lothar Mörl ist Initiator und Förderer dieser jahrzehntelangen Zusammenarbeit. Als Gutachter war zu dem Promotionsverfahren sein bulgarischer Kollege Prof. Dr. Stojan Kraichev aus Sofia gekommen.
Auswirkungen von Elektrosmog
Mit der Computersimulation elektromagnetischer Eigenschaften von dreidimensionalen elektrischen Verbindungen beschäftigte sich Dipl.-Ing. André Görisch in seiner Dissertation, die er Mitte Mai 2002 verteidigte. Die wissenschaftliche Arbeit betreute Professor Günter Wollenberg, Lehrstuhlleiter für Theoretische und Allgemeine Elektrotechnik.
Der 32-jährige Nachwuchswissenschaftler hat sich im Rahmen seiner Arbeit mit Elektromagnetischer Verträglichkeit (EMV) befasst. Der Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Beschreibung von Auswirkungen des so genannten "Elektrosmogs". Dies sind elektromagnetische Störfelder, die elektrische und elektronische Systeme unerwünscht beeinflussen können. Um derartige Beeinflussungen im Vorfeld beschreiben und ausschließen zu können, entwickelte André Görisch spezielle Computermodelle, deren ausgefeilte theoretische Grundlagen eine besonders schnelle Berechnung der Auswirkungen des Elektrosmogs erlauben. Im Gegensatz zu konkurrierenden Verfahren ist in der Modellbeschreibung des jungen Wissenschaftlers auch eine Berücksichtigung von Halbleiterbauelementen, den so genannten nichtlinearen Bauelementen, möglich.
André Görisch studierte von 1990 bis 1995 Elektrotechnik an der Magdeburger Universität, anschließend war er bis 2000 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an unserer Universität tätig. Seit 2000 arbeitet er bei der Siemens AG Corporate Technology in Erlangen auf dem Gebiet der Computersimulation zu Fragestellungen der Elektromagnetischen Verträglichkeit. Das von ihm entwickelte Verfahren für die EMV-Analyse komplexer Systeme nutzt er für die dortigen Forschungsarbeiten. Dabei ist ihm auch der weitere wissenschaftliche Kontakt zu seiner ehemaligen Arbeitsgruppe an der Otto-von-Guericke-Universität wichtig.
Nach der Verteidigung seiner Arbeit wartete dann eine historische Pflicht auf den neu gekürten Doktor: In Begleitung von Professoren, Mitarbeitern und kostümierten Freunden begleitete ihn ein freudig lärmender Zug zum Otto-von-Guericke-Denkmal. Dort erwies er dem Namenspatron der Universität unter den Augen der Magdeburger Öffentlichkeit seine Referenz.