Der Hamster und die Maiskörner

05.09.2002 -  

Programmierwettbewerb für Studierende im ersten Semester

Begleitend zur Grundlagenvorlesung Algorithmen und Datenstrukturen wurde 1998 an der hiesigen Fakultät für Informatik für Informatiker, Wirtschaftsinformatiker, Ingenieurinformatiker und Computervisualisten ein Programmierwettbewerb ins Leben gerufen, der seither große Resonanz findet. Die Studierenden schätzen den Wettbewerb als interessante Erweiterung der Programmierübungen.

In diesem Jahr hat Dietmar Rösner, Professor für Angewandte Informatik, im Rahmen seiner Vorlesung Algorithmen und Datenstrukturen, die Erstsemester der genannten Studienrichtungen aufgerufen, sich wieder an der Lösung des so genannten Hamsterproblems zu beteiligen. Es sollte ein JAVA-Programm geschrieben werden, das einen virtuellen Hamster, der seinen Wintervorrat zusammenträgt, durch ein Labyrinth steuert.

Das Hamsterproblem

Ein Hamster, der seinen Wintervorrat an Getreide noch nicht gesammelt hat, wird in einem Labyrinth ausgesetzt. In diesem Labyrinth sind Maiskörner verteilt. Die Aufgabe des Hamsters ist es, möglichst viele Maiskörner zu sammeln und zu seinem "Bau" (von dem er startet) zu schleppen. Dabei muss er die Sammelwege möglichst kurz halten, damit er bei seiner Tätigkeit nicht schon den größten Teil der gesammelten Maiskörner als Nahrung verbraucht. Am Ende muss er wieder zu Hause sein, um seinen Winterschlaf beginnen zu können. Wie gut ein Programm ist, zeigt sich darin, wie viel Körner der Hamster gesammelt hat, wie groß die Streckenlänge ist, die er beim Sammeln zurückgelegt hat und daran wie groß die Zahl der Zusammenstöße mit Wänden des Labyrinths ist. Auf dieser Grundlage wurden die Gewinner aus 82 Teilnehmern im Wettbewerb ermittelt.

Das Labyrinth

Ein Labyrinth besteht aus sechseckigen Feldern, die wie Bienenwaben angeordnet sind und ein Sechseck bilden. Durch Wände zwischen den Feldern bilden sich Gänge und Räume. Auf einigen Feldern liegen Maiskörner. Das ganze Labyrinth ist von Wänden umrandet, so dass der Hamster nicht "rausfallen" kann. Das Heimatfeld des Hamsters ist immer das mittlere Feld des Labyrinths.

In der erweiterten Variante gibt es mehrere Höhenstufen, die durch Schrägen und Klippen verbunden sind. An Schrägen kann der Hamster in beiden Richtungen (rauf und runter) laufen, an Klippen kann er nur hinunterspringen, jedoch nicht wieder hinauf.

Die Auswertung

Die endgültigen Sieger wurden im Rahmen eines über mehrere Runden mit unterschiedlichen Labyrinthen gewerteten Wettkampfs, ähnlich der Formel1-Wertungen, mit Endausscheidung während einer Vorlesung im Juli 2002 ermittelt. Prof. Rösner war von den Programmierleistungen der Studierenden und der Vielfalt der entwickelten Strategien sehr beeindruckt und beglückwünschte alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen, insbesondere aber die diesjährigen Sieger.

Die Sieger 2002

einfaches Labyrinth
  1. Torsten Sommerfeld, Simon Steinmeyer (beide Informatik)
  2. Jens Knappe (Wirtschaftsinformatik), Julia Schmiedel (Computervisualistik)
  3. Jens Lincke (Computervisualistik)
  4. Jan Koserski (Wirtschaftsinformatik)
erweitertes Labyrinth
  1. Martin Hörning (Computervisualistik)
  2. Jens Lincke (Computervisualistik)
  3. Mirko Otto (Informatik)
  4. Jörg Futterlieb (Informatik)

Den Wettbewerb unterstützten die Softwarefirmen Actano GmbH, SUN, SAP, HP, T-Systems und der Fachschaftsrat der Fakultät für Informatik . Für die Programmierung der Wettbewerbsumgebung und die Durchführung des Wettbewerbs zeichneten Christian Semrau, Stephan Finn und Thomas Steube verantwortlich.

Letzte Änderung: 05.09.2002 - Ansprechpartner: Webmaster