Ein Heckmann-Gebäude
Dem Begründer der Verfahrenstechnikausbildung in Magdeburg
Der Rektor der Universität, Prof. Klaus Erich Pollmann, der Dekan der Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik, Prof. Evangelos Tsotsas, und der VDI-Landesvertreter, Prof. Klaus Hoppe, hatten Ende des Sommersemesters in das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magdeburg eingeladen. Anlass war das Gedenken an Prof. Dr. h.c. Carl Justus Heckmann zu seinem 100. Geburtstag.
Mit ca. 230 Teilnehmern war das Echo auf diese Einladung überwältigend. Sogar aus China konnte eine Grußadresse verlesen werden. Fast die komplette Familie Heckmann sowie viele Heckmann-Mitarbeiter und -Studenten der ersten Stunde waren angereist. Darüberhinaus zeigten viele Absolventen der verschiedensten Studienjahrgänge ihre Verbundenheit und ihr Interesse am gegenwärtigen Leistungsstand der heutigen verfahrenstechnischen Ausbildung und Forschung an der Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik und besonders am Institut für Apparate- und Umwelttechnik, das der unmittelbare Nachfolger des von Carl Justus Heckmann im Jahre 1958 gegründeten Institutes für Apparatebau und Verfahrenstechnik ist.
Während des Kolloquiums gab Rektor Pollmann bekannt, dass der Senat den Beschluss gefasst hat, dem Ort des Wirkens von Professor Heckmann in Magdeburg, dem Gebäude 15 mit seinen zwei Versuchshallen, in dem heute das Institut für Apparate- und Umwelttechnik mit Teilen des Instituts für Verfahrenstechnik und Teilen des Instituts für Strömungstechnik und Thermodynamik zu finden ist, den Namen des Ehrensenators der Otto-von-Guericke-Universität zu verleihen, und es künftig den Namen "HECKMANN-GEBÄUDE" tragen soll.
In seinem Vortrag gelang es Prof. Lothar Mörl, Lehrstuhl für Chemischen Apparatebau, hervorragend, den Bogen von den Anfängen der industriellen Verfahrenstechnik in Magdeburg und Umgebung über die Gegenwart bis in die Zukunft zu spannen. Er und der Rektor waren sich in ihren Ausführungen einig: Wenn zu den kürzlich neben der Universität errichteten außeruniversitären Forschungseinrichtungen Fraunhofer-Institut, Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme und Experimentelle Fabrik in den nächsten Jahren der Neubau des Gebäudes der Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik kommt, wird die sich abzeichnende neue Kraft und Qualität der Verfahrenstechnik in Magdeburg Realität sein und die verfahrenstechnische Forschung in Deutschland und darüber hinaus maßgeblich mitbestimmen.
Besonders beeindruckend war die Vorführung eines Interviews aus dem Jahre 1993, in dem Carl Justus Heckmann ausführlich zu seiner Entwicklung als Unternehmer und Hochschullehrer Stellung nahm.
Die Vorträge von Prof. Hoppe über 100 Jahre Ingenieurausbildung in Deutschland, von Dr. Michael Heckmann über seinen Vater und von Prof. Siegfried Kattanek über die Parallelen Heckmanns zu Otto von Guericke ergänzten gut den Rahmen über die 100 Jahre Heckmann hinaus.
Die Vortragsveranstaltung wurde begleitet von einer Ausstellung und Absolvententreffen der unterschiedlichsten Jahrgänge. Mehr als 100 Absolventen der verfahrenstechnischen Ausbildung in Magdeburg nahmen die Gelegenheit wahr, die Labore und Technikumshallen des Institutes für Apparate- und Umwelttechnik zu besichtigen und sich vom hohen Leistungsstand der vorhandenen Versuchstechnik und der neuen Forschungsprojekte zu überzeugen.
Der Neubeginn einer Tradition von Treffen von Verfahrentechnikern in Magdeburg.