Regulation der ADMA-Neusynthese
Klinische Pharmakologie
Professorin Dr. med. Stefanie M. Bode-Böger, MPH, studierte Medizin an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), legte 1990 das Staatsexamen ab und begann ihre Tätigkeit als Ärztin im Praktikum am Institut für Klinische Pharmakologie der MHH. Im selben Jahr promovierte sie mit einer Untersuchung über die "Regulation des Tonus menschlicher Koronararterien durch den endothelialen relaxierenden Faktor (EDRF) und Prostanoide". Diese Arbeit wurde 1992 mit dem Promotionspreis der MHH ausgezeichnet.
1992 erlangte Stefanie M. Bode-Böger die Approbation und setzte ihre Weiterbildung am Institut für Klinische Pharmakologie fort. Sie beschäftigte sich mit Untersuchungen der kardiovaskulären Effekte von Stickstoffmonoxid (NO) beim Menschen. Dazu hat sie zunächst ein Nachweisverfahren für die nicht-invasive Messung der NO-Metabolite (Nitrit und Nitrat) in Plasma und Urin entwickelt. Diese Methoden wurden dann angewendet um zu untersuchen, ob die Gabe der biochemischen Vorstufe von NO, der Aminosäure L-Arginin, in vivo einen Einfluss auf die NO-Bildungsrate hat. Weitergehende Untersuchungen zur biologischen Aktivität von NO bei Hypercholesterinämie und Arteriosklerose schlossen sich an.
Aufgrund ihrer Erfahrungen in der kardiovaskulären Pharmakologie entschloss sie sich, den internistischen Teil der Weiterbildung zur Fachärztin für Klinische Pharmakologie in der Abteilung Angiologie des Zentrums Innere Medizin und Dermatologie der MHH zu verbringen (1993). In den während dieser Zeit durchgeführten klinischen Studien konnte sie nachweisen, dass eine einmalige Infusion von L-Arginin auch bei Patienten mit schwerer arterieller Verschlusserkrankung zu einer Normalisierung der NO-Produktion mit daraus resultierender NO-vermittelter peripherer Vasodilatation führt. Diese Arbeit erhielt den Rudolf-Schön-Preis der MHH 1996.
Forschungen in den USA
Im Weiteren hat Professorin Bode-Böger, die im Sommersemester 2002 die Leitung des Instituts für Klinische Pharmakologie übernahm, das pharmakokinetische Verhalten von L-Arginin sowie die pharmakokinetisch-pharmakodynamische Beziehung zwischen den Plasma-L-Arginin-Konzentrationen und der L-Arginin-induzierten peripheren Vasodilatation nach akuter intravenöser oder oraler Applikation zweier verschiedener Dosierungen an gesunden Probanden untersucht. 1995 gelang es der jungen Wissenschaftlerin nachzuweisen, dass es bei Hypercholesterinämie zu einem Anstieg der Plasmakonzentration von asymmetrischen Dimethylarginin (ADMA), einem endogenen Inhibitor der NO-Synthase, kommt. Der Effekt von L-Arginin kann damit durch Verdrängen des endogenen Inhibitors vom Enzym geklärt werden. Dieses Gesamtwerk wurde 1999 mit dem Paul-Martini-Preis ausgezeichnet.
Unterstützt von der DFG, verbrachte Stefanie M. Bode-Böger 1996 einen mehrmonatigen Aufenthalt als Postdoctoral Research Fellow am Falk Cardiovascular Research Center der Stanford University School of Medicine in Kalifornien, USA. Dort untersuchte sie die Ursachen der gestörten endothelvermittelten Relaxation bei Hypercholesterinämie und Arteriosklerose. In einer klinischen Studie konnte sie zeigen, dass es bereits vor dem Auftreten einer klinisch manifesten Arteriosklerose zum Anstieg der ADMA-Plasmakonzentrationen kommt, und dass ADMA als ein "Risikofaktor für endotheliale Dysfunktion" betrachtet werden kann. Diese Studie wurde von der American Heart Association 1997 mit dem Samuel A. Levine Young Clinical Investigator Award ausgezeichnet.
1997 legte sie die Facharztprüfung als Ärztin für Klinische Pharmakologie ab. Wenig später beendete sie ihr Ergänzungsstudium "Bevölkerungsmedizin und Gesundheitswesen" (Public Health) an der MHH mit dem Titel Master of Public Health, MPH. Dies untermauerte ihr Interesse an der Arzneimittelanwendungsforschung. Im April 1998 erfolgte dann die Habilitation "Die klinische Pharmakologie von L-Arginin", und sie erhielt die Venia Legendi für Klinische Pharmakologie.
Weiterhin unklar ist die Biosynthese und der Metabolismus von ADMA sowie deren Beeinflussung durch Cholesterin. Diese Fragestellungen bilden den derzeitigen Forschungsschwerpunkt der Medizinerin. Unter Verwendung von molekularbiologischen Arbeitsmethoden wird momentan die Regulation der ADMA-Neusynthese durch Protein-L-Arginin-N-Methyltransferasen (PRMTs) untersucht.