Extrahieren von Infos aus Datenbanken

02.10.2002 -  

Magdeburger Informatiker mischen bei Data Mining in der Weltspitze mit

Das Informationszeitalter ist über uns alle, und insbesondere über Unternehmer, hereingebrochen. In schier unzähligen Datenbanken ist oft unentbehrliches Wissen zusammengetragen. Doch welche dieser Informationen sind für ein Unternehmen wirklich entscheidungsrelevant? Eine Reihe von Technologien - zusammengefasst unter dem Begriff Data Mining - helfen beim Extrahieren der für Analyse und Prognose von Verhaltensweisen, Trends oder Entwicklungen notwendigen Informationen aus den Datenbanken.

DMC-Cup

Die pfiffigsten Anwender-Ideen zu finden, wird jährlich ein Data Mining Cup (DMC) durchgeführt - inzwischen bereits zum dritten Mal. Fast 400 Teilnehmer aus aller Welt, u. a. vom Massachusetts Institute of Technology/USA, von der Australia National University und von der Osaka University/Japan, widmeten sich in diesem Jahr einer Aufgabe aus dem Bereich des Customer Relationship Management. Dabei ging es um die Verbesserung der Beziehungen zwischen Kunden und Unternehmen. Aus aktuellen Datenbanken sollten über das Verhalten von Kunden eines Energieversorgers Modelle ermittelt werden, die Entscheidungen erleichtern, ausgewählten Kunden Rabatte anzubieten, damit diese nicht den Anbieter wechseln. Drei von zehn Preisen des Cups gingen an junge Wissenschaftler und Studierende der hiesigen Fakultät für Informatik. Der Doktorand Mark-André Krogel, Institut für Wissens- und Sprachverarbeitung, belegte den 2. Platz und die Wirtschaftsinformatik-Studenten Florian Kähne und Christian Maron die Plätze 3 und 5.

KDD-Cup

Mark-André Krogel hatte in diesem Sommer zudem wieder die Möglichkeit, an einem weiteren Wettbewerb, dem KDD-Cup, der als inoffizielle Weltmeisterschaft im Data Mining gilt, teilzunehmen. Dieser wurde im Vorfeld der weltweit bedeutendsten Tagung auf diesem Fachgebiet, der Internationalen Konferenz "Wissensentdeckung und Data Mining" (engl. Knowledge Discovery and Data Mining, KDD), die im kanadischen Edmonton stattfand, ausgetragen. Zum zweiten Mal beteiligten sich junge Informatiker der Universität der Landeshauptstadt daran. Zwei Aufgabenstellungen mussten die Teilnehmer bearbeiten. Es gelang dem Magdeburger Team, interessante Zusammenhänge in gespeicherten biologischen Forschungsdaten herauszufinden, die eine effizientere Literaturrecherche sowie zielgerichtete gentechnische Experimente auf der Basis neu entwickelter Software ermöglichen. Mit einer "Honorable mention", einer "Ehrenhaften Erwähnung", wurden Marcus Denecke, Wirtschaftsinformatik-Student, Mark-André Krogel, Informatik-Doktorand, Marco Landwehr, Biologie-Doktorand, und Dr. Tobias Scheffer, Informatik-Habilitand, geehrt und erreichten den dritten Platz unter den 54 teilnehmenden Teams.

Letzte Änderung: 02.10.2002 - Ansprechpartner: Webmaster