Über die Qualität von Software
12. International Workshop on Software Measurement
Bereits eine Woche nach der offiziellen Übergabe des "Ada-Lovelace-Gebäudes" fand dort ein internationaler Workshop statt - der 12. International Workshop on Software Measurement. Die Ausrichtung stand der sonst üblichen Durchführung derartiger Veranstaltungen in mindestens 4-Sterne-Hotels in nichts nach. Die Pausenversorgung und die Lunch-Ausrichtung durch die Mensa des Studentenwerks Magdeburg sowie die sehr gute mediale Ausstattung der Seminarräume für die Tutorials und des Hörsaals für die Hauptveranstaltung im neuen Informatikgebäude hatten ausnahmslos das Lob der Workshop-Teilnehmer zur Folge. Zu ihnen zählten Gäste und Vortragende aus Australien, Bulgarien, Italien, den Niederlanden, England, Frankreich, der Schweiz, Finnland, Kanada und natürlich aus nahezu dem gesamten Bundesgebiet.
Entwicklung und Pflege
Inhalt des Workshops waren die heutzutage immer wichtiger werdenden Fragen und Probleme der Software-Qualität, deren Messung durch geeignete Messverfahren und Tools und vor allem deren funktionale Abschätzung im Kontext der realen Aufwände für die Entwicklung und Pflege der immer komplexeren bzw. in nahezu allen Bereichen vorhandenen Software-Systeme. Gerade die zuletzt genannte Themenstellung ist beispielsweise für die Gründung bzw. Existenz von Software-Firmen überlebenswichtig. Zum allgemeinen Problemfeld des Workshops siehe man beispielsweise in der von Peter Neumann zusammengestellten Sammlung von "Katastrophen", die durch Software-Fehler ausgelöst wurden, nach. Zu den auf unserem Workshop speziell behandelten Fragen zählten beispielsweise die immer stärkere Durchdringung des Software-Managements durch die Anwendung wissenschaftlicher Methoden wie die der Messtheorie und modellbasierten Spezifikation, die Ausrichtung und Anwendung moderner Mess- und Bewertungsmethoden für neue Software-Technologien, wie zum Beispiel den Enterprise Java-Beans oder dem einheitlichen Web-Datenaustausch mittels der sogenannten XMI, sowie für neue Anwendungstechnologien, wie zum Beispiel im Mobile Computing, oder die Entwicklung neuer Messstandards für den Bereich der Aufwandsschätzung von eingebetteten Software-Systemen, wie sie von der Steuerung von Autos, Flugzeugen sowie von komplexen technischen Systeme her bekannt sind. Ebenso widmete sich der Workshop der Entwicklung Web-basierter Systeme zur Unterstützung oben genannter Prozesse im Sinne eines E-Measurement sowie der Aufbereitung und Integration der Lehrinhalte der Software-Messung im Bereich der studentischen Ausbildung auf der Grundlage weltweiter Standards zu den Lehrbereichen beim Software-Engineering.
Als Ausrichter der Tagung beteiligten sich neben dem Lehrstuhl für Software-Technik unserer Universität (Prof. Reiner Dumke) und dem kanadischen Partner, der Ecole de Technologie Superieure Montreal (Prof. Alain Abran), die Fachgruppe 2.1.10 "Software-Messung und Bewertung" (Leiter Prof. Dumke) der Gesellschaft für Informatik (GI), die Deutschsprachige Anwendergruppe für Software-Metrik und Aufwandschätzung (DASMA), das Common Software Measurement International Consortium (COSMIC), die Metrics Association's International Network (MAIN) als Europäische Community zur Software-Messung und die Canadian Interest Group in Software Metrics (CIM).
Nicht zuletzt fand der bei solchen Tagungen übliche Social Event großen Anklang, der mit einer Stadtrundfahrt in einer historischen Straßenbahn begann und mit einem Buffet im Ratswaagehotel fortgesetzt wurde. Natürlich fanden darüber hinaus gerade im Otto-von-Guericke-Jahr die zahlreichen Ausstellungen und historischen Gebäude in Magdeburg überhaupt großes Interesse bei unseren Gästen und sorgten für ein angenehmes Ambiente einer insgesamt sehr erfolgreichen wissenschaftlichen Veranstaltung.