Digitale Wasserzeichen
Angewandte Informatik/Multimedia und Security
Seit September 2002 ist Jana Dittmann Professorin für Angewandte Informatik/Multimedia und Security am Institut für Technische und Betriebliche Informationssysteme. Die thematische Spezialisierung ihrer Forschungen liegt im Bereich Mediensicherheit, mit den Schwerpunkten digitale Wasserzeichen zum Urheberschutz und zur Manipulationserkennung, steganographische und kryptographische Protokolle, multimediale biometrische Erkennungstechniken sowie Sicherheitsevaluierungen und Securityscans. Digitale Wasserzeichen sind transparente Muster. Sie werden in digitales Datenmaterial mit einem Einbettungsalgorithmus verschlüsselt eingebracht, um Manipulation oder Diebstahl zu erkennen. Derartige Verfahren stellen eine Technologie zur Verfügung, die den Nachweis der Urheberschaft von Datenmaterial und die Rückverfolgung illegaler Kopien zum Kopierer ermöglicht.
Rasantes Wachstum
Jana Dittmann studierte Wirtschaftsinformatik. Promoviert hat sie am Fraunhofer-Institut Integrierte Publikations- und Informationssysteme IPSI in Darmstadt mit einer Arbeit zur Thematik "Digitale Wasserzeichen - Sicherheit in Medienströmen", die als Buch im Springer Verlag Anfang 2000 erschienen ist. Am Fraunhofer-Institut IPSI wirkte die junge Wissenschaftlerin nach ihrer Promotion maßgeblich am Aufbau des Kompetenzzentrums "C4M - Competence for Media Security" mit, dessen Leitung sie übernahm. Digitale Mediendaten haben in den zurückliegenden Jahren ein rasantes Wachstum erfahren. Sie eröffnen neue Möglichkeiten, neue Märkte. Der Mangel an Sicherheit jedoch wurde zu einem der bedeutendsten Probleme für die Akzeptanz, Verbreitung und Nutzung neuer Informationstechnologien. Wo immer Informationen digital publiziert, ausgetauscht oder verkauft werden, müssen sie geschützt werden vor Manipulationen und Fälschung, Diebstahl oder Missbrauch, muss ihre Unversehrtheit, müssen Urheberrechte sicher zu stellen sein. Vor dem Hintergrund dieser Aspekte der Datensicherheit beschäftigt sich das Kompetenzzentrum C4M u.a. mit digitalen Wasserzeichen, Kundenidentifizierung, Datenintegrität, inhaltsbasierten Signaturen oder Verschlüsselungen. Als Spin-Off-Unternehmen des Kompetenzzentrums des Fraunhofer-Instituts IPSI wurde im April 2000 die PLATANISTA GmbH gegründet. Jana Dittmann obliegt die Koordination von Forschung und Entwicklung in dieser Ausgründung. Der Schwerpunkt des unternehmerischen Handelns ist im Bereich Sicherheit. Die Kernkompetenzen umfassen u.a. die Bereiche Mediensicherheit, mit Schwerpunkt digitale Wasserzeichen, biometrische Authentifizierung, mit Schwerpunkt Handschriftenerkennung, Sicherheitspolitiken, Sicherheitsmanagement, Sicherheitsevaluierungen sowie ganzheitliche Sicherheitskonzeptionen mit Schwerpunkt Internet und E-Commerce.
Die neuberufene Professorin gehört zu den Initiatoren der Fachgruppe Steganographie und Wasserzeichen der Gesellschaft für Informatik e.V. und ist deren stellvertretende Sprecherin. Ziel der Fachgruppe ist es, innovative Verfahren im Bereich Steganographie - Einbettung von Informationen in digitale Mediendaten, die nur der intendierte Empfänger erkennen und danach extrahieren sowie interpretieren kann - und digitaler Wasserzeichen zu entwickeln und zu evaluieren.