Praxisnahe Lehrveranstaltung angeboten
An-Institut METOP GmbH und SAP Hochschulkompetenzzentrum
Wie kann man Studierende der Informatik und Wirtschaftsinformatik an die Arbeit mit großen Datenbanken heranführen? Diese Frage stellten sich Mitarbeiter des Datenbanklehrstuhls von Prof. Dr. Gunter Saake gemeinsam mit Kollegen der kürzlich zum An-Institut ernannten METOP GmbH. Schnell kam man auf die naheliegende Idee, die betriebswirtschaftliche Standardsoftware SAP, eine der großen in der Praxis zu findenden Datenbankanwendungen, als Beispiel zu nutzen. Hierbei sollten an Stelle der sonst dominanten betriebswirtschaftlichen Aspekte nun technische Konzepte im Vordergrund stehen. Ideale Voraussetzungen bietet hierfür die durch das SAP-Hochschulkompetenzzentrum der Universität Magdeburg (SAP-HCC) zur Verfügung gestellte SAP-Installation. Gemeinsam erarbeiteten Michael Höding und Thomas Leich, Mitarbeiter der METOP, sowie Andree Faustmann und Gunnar Klein vom SAP-HCC ein Lehrkonzept für eine Veranstaltung mit dem Titel "Große Datenbankanwendungen am Beispiel von SAP und Oracle".
Die von Hewlett-Packard gestiftete Hardwareinstallation dient dabei als Referenz für eine professionelle Rechenzentrumsinstallation, die Aspekten wie Redundanz und Datensicherheit Rechnung trägt. Als Datenbanksystem kommt Oracle8 zum Einsatz, das den Studierenden aus den Grundlagenveranstaltungen zu Datenbanken bekannt ist. So war es ein zentrales Thema aufzuzeigen, wie die Konzepte von Oracle durch die SAP-Software genutzt oder emuliert werden. Dabei kam auch das Experiment, vom Namenspatron unserer Universität als wissenschaftliche Methode etabliert, zum Einsatz. Datenbankanfragen wurden aus der SAP-Schicht hinsichtliche ihrer Wirkungsweise und möglicher Seiteneffekte in der Datenbank untersucht. Erfreulich war, dass dieses praxisnahe Lehrkonzept angenommen wurde und wöchentlich zwanzig bis dreißig Studenten zum sehr unpopulären Montagmorgen-7-Uhr-Termin erschienen.
Höhepunkt und Abschluss der Veranstaltung waren Gastvorträge der HCC-Mitarbeiter Faustmann und Klein, die Konzepte zu Backup und Monitoring für das Application Service Providing vorstellten. Bei den Vorführungen demonstrierten sie die Funktion der Datenbankanwendungen mit interessanten Einblicken in die inneren Systemebenen - ein Blick der dem "normalen" SAP-HCC-Kunden aus Sicherheitsgründen nicht gestattet werden kann. "Dieses Alleinstellungsmerkmal unserer Universität auszubeuten, muss auch in Zukunft gelingen", betonte Claus Rautenstrauch, Professor für Wirtschaftsinformatik und Leiter des SAP-HCC.