Ein Abend voller Freude

07.04.2003 -  

Sonderkonzert

Immer wieder betone ich, dass ich keine Musik-Kritikerin bin, ich über ein Konzert nur sagen kann, ob es den Künstlern gelungen ist, mir Entspannung und Freude zu bereiten, mich für ein paar Stunden dem hecktischen Alltag zu entreißen. Schließlich beschränkt sich mein "musikalisches Fachwissen" darauf, was mir die Musiklehrerin in der Grundschule vermittelte. Und doch möchte ich ein paar Zeilen zu dem Sonderkonzert des Akademischen Orchesters mit dem Magdeburger Universitätschor im Kloster Unser Lieben Frauen im Februar 2003 schreiben. Ganz gewiss aber werde ich mir nicht anmaßen, das Konzert, mit dem die beiden Klangkörper der Magdeburger Alma Mater das vergangene Wintersemester beschlossen und das für eine CD mitgeschnitten wurde, zu rezensieren. Denn nie würde ich erkennen, ob es dem Orchester gelungen ist, die federnde Kantabilität und rhythmische Spannkraft umzusetzen, die sich in Wolfgang Amadeus Mozarts Sinfonie A-Dur KV 201 neben lebenssprühendem Elan sowie eleganter Anmut und gelöster Heiterkeit musikalischen Spaßes finden lässt, wenn unvermittelt lautstarke Passagen in zartes Pianissimo einbrechen. Dass Mozart dies alles in seiner Sinfonie verarbeitet hat, erläuterte mir Dr. Rüdiger Pfeiffer im Programmheftchen. Für die Fantasie c-Moll für Klavier, Chor und Orchester op. 80, der so genannten "Chorfantasie", von Ludwig van Beethoven hatten sich Orchester und Chor, dirigiert von Kirchenmusikdirektor Günther Hoff, Hermann Müller als Solisten am Klavier eingeladen. Der Universitätschor sang die Textfassung von Johannes R. Becher, die dem Frieden und der Freiheit huldigt. Wie aktuell - noch immer - in der heutigen, kriegsschwangeren, Zeit.

Und auch ob das Orchester mit den Violin-Soli von Kammermusiker Ingo Fritz und Professor Andreas Lehmann in Johann Sebastian Bachs Konzert d-Moll für zwei Violinen, Streicher und Basso continuo BWV 1043 eine harmonische Einheit bildete, konnte ich mit meinem wenigen Wissen über Musik und ihre Interpretation nicht wirklich heraushören.

Auch wenn ich nicht einschätzen kann, ob Orchester, Chor und Solisten wirklich bis zum letzten Ton harmonierten oder ob das Spiel stilistisch sicher, nuancenreich und wohltemperiert gestaltet war, eines jedoch kann ich mit Sicherheit sagen, dieser Abend hat mir sehr viel Freude bereitet, Orchester, Chor und Solisten haben mich für zwei Stunden verzaubert, haben mich in eine Welt der Heiterkeit, der Lebensfreude, der Zufriedenheit und der Friedenshoffnung hinübergetragen.

Letzte Änderung: 07.04.2003 - Ansprechpartner: Webmaster