Klinikgeschichte geschrieben
Zum 65. Geburtstag von Professor Wolfgang Weise
Medizinalrat Professor Dr. Wolfgang Weise, Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg, beging am 12. März 2003 seinen 65. Geburtstag. Freunde, Kollegen und Mitarbeiter nahmen dieses Jubiläum zum Anlass, um dem erfahrenen Kliniker, Hochschullehrer und Wissenschaftler ihre Glückwünsche auszusprechen. Seit 13 Jahren leitet Professor Weise die Universitätsfrauenklinik. Sein Engagement und unermüdlicher Einsatz in den 39 Jahren, in denen der heutige Chefarzt die Klinikgeschichte mitgestaltet hat, haben dazu beigetragen, dass die Frauenklinik auf den neues-ten medizinischen und wissenschaftlichen Standard in der heutigen Patientenbetreuung verweisen kann.
Geboren und aufgewachsen in Weimar, studierte Wolfgang Weise von 1956 bis 1962 Humanmedizin in Jena und Erfurt. Dem Staatsexamen folgten Jahre als Pflichtassistent und Landarzt in Bad Salzungen und in der Röhn. Nach der Promotion zum Dr. med. begann er 1964 seine Laufbahn in der Landesfrauenklinik der damaligen Medizinischen Akademie Magdeburg als Assistenzarzt. Hier hat vor allem sein Lehrer Egon Bernoth die klinischen Fähigkeiten und das wissenschaftliche Denken des Assistenzarztes und Dozenten in charakteristischer Weise geprägt. 1968 beendete er seine Facharztausbildung für Gynäkologie und Geburtshilfe und erwarb später noch die Facharztanerkennung für Humangenetik. 1974 folgte die Habilitation. 1985 wurde er zum ordentlichen Professor berufen. Im selben Jahr übernahm er die klinische Leitung der Frauenklinik auf dem Gelände an der Leipziger Straße. Nach der politischen Wende wurde ihm das Direktorat über diese und die Landesfrauenklinik in der Gerhart-Hauptmann-Straße übertragen. Dies brachte auch eine Bettenreduzierung mit sich, womit natürlich verwaltungstechnische und personelle Probleme verbunden waren, die es zu lösen galt. Auch als "Bauherr" musste sich der Klinikchef in den vergangenen Jahren häufig bewähren, denn die Stationen und Ambulanzen wurden umfassend modernisiert. Der Anbau eines neuen Bettenhauses gehörte ebenfalls dazu.
Im Rahmen seiner Tätigkeit förderte Wolfgang Weise insbesondere die moderne Geburtshilfe in der Klinik und baute die pränatale Diagnostik einschließlich der Fetaltherapie aus. Vor allem seit Anfang der neunziger Jahre hat sich in der Geburtsmedizin ein großer Wandel vollzogen. Neue Gebärmethoden haben Einzug gehalten. Die hochentwickelte Ultraschalldiagnostik bietet hervorragende diagnostische Möglichkeiten in der Pränatalmedizin. Darüber hinaus etablierte er in der Frauenklinik die Mammachirurgie, erweiterte die mikroinvasive Diagnostik und Therapie, intensivierte die Onkochirurgie und aktivierte die Urogynäkologie.
Seine Mitarbeiter schätzen die fachliche Kompetenz ihres Chefs und vor allem seine Art, eindeutige Entscheidungen am Krankenbett, im Operationssaal und im Labor zu treffen. Außerdem ist er als exzellenter Operateur bekannt. Neuen Ideen war er stets aufgeschlossen und bereit, seine theoretischen und praktischen Erfahrungen an jüngere Kollegen und den ärztlichen Nachwuchs weiterzugeben.
Wissenschaftlich hat sich Professor Weise in ca. 150 Publikationen und mehr als 300 Vorträgen zu nahezu allen wichtigen Themen der Frauenheilkunde geäußert, bevorzugt zu seinen engeren Arbeitsgebieten der pränatalen Diagnostik, der Fetaltherapie und der Zytogenetik. Als Landesvorsitzender des Berufsverbandes der Frauenärzte setzt er sich
vehement für die Einheit des Fachgebietes Frauenheilkunde ein. Wolfgang Weise ist Mitglied mehrerer Kommissionen der Ärztekammer Sachsen-Anhalts und zahlreicher wissenschaftlicher Fachgesellschaften.