Die EMV in Magdeburg etabliert
Zum 60. Geburtstag von Professor Jürgen Nitsch
Anlässlich des 60. Geburtstages von Professor Jürgen Nitsch lud das Institut für Grundlagen der Elektrotechnik und Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) Ende März 2003 zu einem Ehrenkolloquium ein. Dort sollten die menschlichen und fachlichen Qualitäten des Jubilars gewürdigt werden, die unter anderem innerhalb von nur sechs Jahren zum Aufbau einer international anerkannten und herausragenden EMV-Forschungslandschaft in Magdeburg geführt haben.
Eröffnet wurde das Kolloquium im voll besetzten Senatssaal von dem Dekan der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, Prof. Zbigniew A. Styczinski. Nach einem freundlichen Grußwort des Rektors, Prof. Klaus Erich Pollmann, hielt Prof. Günter Wollenberg eine ausführliche Laudatio. Von den drei eingeladenen Vortragsrednern berichtete zuerst Prof. Friedrich W. Hehl vom Institut für Theoretische Physik in Köln auf erfrischende Weise über das mögliche schwarze Loch im Zentrum unserer Milchstraße. Am gleichen Institut hatte Jürgen Nitsch seine Ausbildung zum Theoretischen Physiker erfahren, vom Diplomphysiker bis zum außerplanmäßigen Professor. Diese Ausbildung war geprägt von wissenschaftlicher Gründlichkeit, präzisem mathematischen Denken und großer Ausdauer auch schwierigen Theorien gegenüber. Einer der damaligen Diplomanden des EMV-Spezialisten, der zurzeit bei der NEC High Performance Computing GmbH tätige Physiker Dr. Rudolf Fischer, erläuterte im zweiten Vortrag beeindruckend professionell die Geschichte und mögliche Zukunft der Supercomputer. Seine Ausführungen schienen die ausgeprägten didaktischen Fähigkeiten des ehemaligen Lehrers widerzuspiegeln. Das weitere Werden des Jürgen Nitsch vom universitären Theoretischen Physiker bis zum erfolgreichen Leiter elektrotechnisch orientierter Projekte wurde durch den abschließenden Vortrag von Dr. Richard J. Sturm repräsentiert. Der ehemalige Gruppenleiter am Wehrwissenschaftlichen Institut für Schutztechnologien in Munster, an dem auch Jürgen Nitsch elf Jahre tätig war, spannte seinen Vortrag vom elektromagnetischen Puls bis hin zu Hochleistungsmikrowellen. Diese Thematik verdeutlichte das wichtige Zusammenspiel von grundlagenorientierter Physik und anwendungsbezogener Elektrotechnik, deren Beherrschung Jürgen Nitsch zu einer hervorstechenden Persönlichkeit der internationalen EMV-Szene hat werden lassen. Wie auch seine Vorredner ließ es sich Richard J. Sturm nicht nehmen, ehrlich gemeinte persönliche Worte an seinen Forscherkollegen, Weggefährten und Freund zu richten. Im Schlusswort der Veranstaltung bedankte sich Jürgen Nitsch bei allen Anwesenden für die entgegengebrachte Aufmerksamkeit, versuchte das ihm zuteil gewordene Lob ein wenig zu relativieren und ließ es sich nicht nehmen, auch einige kritische Anmerkungen zur zukünftigen Arbeit innerhalb der hiesigen Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik anzubringen. Sich nicht auf Lorbeeren auszuruhen, sondern kritisch und selbstkritisch den Blick auf Forschung und Lehre zu richten, auch dies zeichnet Jürgen Nitsch aus. Sicherlich wird die Fakultät auch in den nächsten Jahren von dieser Persönlichkeit stark profitieren.