Ein betriebsamer Arbeitsplatz

10.06.2003 -  

Arbeitssituation in der Universitätsbibliothek unter der Lupe

Leistungsfähige Mitarbeiter gehören zu den wesentlichen Ressourcen einer Universität – und die gegebenen Arbeitsbedingungen beeinflussen die Gesundheit des Arbeitnehmers entscheidend mit. Betriebliche Gesundheitsförderung ist dabei zunehmend auch auf die psychische (geistig-seelische) bzw. psycho-soziale Gesundheit, auf das Wohlbefinden und die allgemeine Handlungsfähigkeit zur Meisterung der Lebensprozesse gerichtet.

Ein anspruchsvolles Tätigkeitsfeld, welches in den letzten Jahren einem vielfältigen Wandel unterlag (sowie auch zukünftig unterliegen wird) und in welchem zudem die Anforderungen stetig wuchsen, stellt beispielsweise die bibliothekarische Arbeit dar. Es fehlt bekanntermaßen nicht an Forderungen an die Leistungsbereitschaft von Bibliotheksmitarbeitern, hingegen ermangelt es an Hinweisen, unter welchen Arbeitsbedingungen die Leistungen eigentlich erbracht werden müssen.

So hat im Rahmen des Arbeitskreises „Gesundheitsförderung an der Universität" (vgl. auch Uni-Report 2/2000) eine Gruppe von engagierten Studentinnen und Studenten der Universität (Diplomstudiengang Psychologie, Fachgebiet Arbeits- und Organisationspsychologie) das Ziel verfolgt, die Arbeitssituation der Mitarbeiter in der Universitätsbibliothek hinsichtlich der Belastungen, Beanspruchungen und der Gesundheitsförderlichkeit zu analysieren, zu bewerten und etwaige Gestaltungsempfehlungen abzuleiten.

An der Untersuchung haben 23 Mitarbeiter der Universitätsbibliothek teilgenommen, die in den Arbeitsbereichen Auskunft, Ortsleihe, Fernleihe, Lesesaal, Katalogisierung und Magazin tätig sind. Zur Analyse der bibliothekarischen Arbeit wurden mit den Mitarbeitern arbeitsbezogene Interviews geführt, standardisierte Fragebögen eingesetzt („Salutogenetische Arbeitsanalyse", „Psychische Belastungen bei Büroarbeit", „Persönliche Bewertung der Arbeit"), die ergonomische Beschaffenheit der jeweiligen Arbeitsplätze erfasst und ferner Dokumentenanalysen einbezogen.

Die differenzierte Auswertung der Untersuchung ergab ein insgesamt positives Bild der Arbeitssituation in der Bibliothek. Zwischen einzelnen bibliothekarischen Arbeitsbereichen bestanden allerdings noch deutliche Unterschiede bezüglich ausgewählter Untersuchungskriterien.

Die studentische Arbeitsgruppe präsentierte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bibliothek nicht nur ihre Untersuchungsergebnisse, sondern unterbreitete zudem auch hilfreiche Gestaltungsempfehlungen, die gemeinsam kritisch diskutiert wurden, mit dem Umzug in den Neubau der Bibliothek realisiert und in einer geplanten Nachuntersuchung überprüft werden sollen.

Die Realisierung der Empfehlungen der Studie innerhalb der Bibliothek soll dabei langfristig u.a. zur Folge haben, das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu fördern, die Arbeitszufriedenheit, die Leistungsmotivation und die Kreativität der Mitarbeiter zu fördern sowie positive soziale Beziehungen innerhalb der Bereiche, zwischen den Abteilungen und zum Vorgesetzten (Kommunikation, Kooperation, Unterstützung) zu unterstützen. Des Weiteren sollen verhaltensbedingte Krankheiten bzw. Leistungsbeeinträchtigungen gesenkt werden, zur Eigenverantwortung für Gesundheit motiviert und der Krankenstand gesenkt werden.

Letzte Änderung: 10.06.2003 - Ansprechpartner: Webmaster