Durchatmen, zurückblicken, weitermachen

10.06.2003 -  

Halbzeit für die ersten Cultural Engineers

Es ist Halbzeit für den ersten Jahrgang im Studiengang Cultural Engineering: Kulturwissenschaft, Wissensmanagement, Logistik – Zeit, um über die bisherigen Erfahrungen im Studiengang nachzudenken.

Was heißt es, ein Cultural Engineer zu sein?

Viele Taschen, ein Laptop und ein eiliger Gang – das sind unsere Erkennungszeichen auf den Wegen zwischen dem Institut für Förder- und Baumaschinentechnink, Stahlbau, Logistik, der Fakultät für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften und unserem „Klassenzimmer", dem Gebäude55 in der Brandenburger Straße. Und dabei treten wir meistens im Rudel auf.

Was heißt es dann, Cultural Engineering zu studieren?

43 Leute Tag für Tag, Semester für Semester und Dozenten, die von den Studierenden mehr wissen als nur den Namen – gemeinsam leben, lernen, leiden und lachen in einem Studiengang. Konkret heißt das für uns, jeden Tag in der Woche etwas anderes zu lernen: montags Logistik, dienstags Wissensmanagement, donnerstags Kulturwissenschaft und Projektarbeit, freitags Berufsentwicklungstraining und Wirtschaftsinformatik.

Montags analysieren wir Standortfaktoren, dienstags lernen wir Wissens- und Lernbarrieren in Organisationen zu vermeiden, donnerstags beschäftigt uns die Popkultur und am ganzen Nachmittag die theoretische Aufarbeitung unserer Projekte, freitags lernen wir, unsere eigene Persönlichkeit weiter zu entwickeln sowie die Inhalte des „information engineering". Und mittwochs? Kein Seminar, aber Team-Meeting für unsere Projektarbeiten. Abwechslung pur.

So lernt man Tag für Tag, Offenheit für neue und andere Denkweisen zu entwickeln und sich immer wieder auf unbekannte Situationen einzulassen. Das bedeutet auch, dass wir für komplexe Problem- und Aufgabenstellungen aus einer Vielzahl von Methoden auswählen können, diese kombinieren und weiterentwickeln. Komplexität wird reduziert, die Dynamik der Welt erschlossen und eine Vernetzung zwischen Disziplinen hergestellt.

Kommilitonen der Wirtschaftsinformatik haben es so ausgedrückt als sie uns in ihren Vorlesungen angetroffen haben: „Ihr seid da, um unsere Sprache zu lernen!" Volltreffer! Damit ist gesagt, was der stete Wechsel zwischen Disziplinen auch beinhaltet: einen Wechsel der Sprachen.

So ist es bei diesen hohen Anforderungen nicht immer einfach, ein „kluger Querdenker" zu werden. Aber der direkte Draht zu den Dozenten – im hauptverantwortlichen Kern: Dr. Thomas Düllo, Kulturwissenschaft; Prof. Renate Girmes, Wissensmanagement; Prof. Dietrich Ziems, Logistik – ist eine Unterstützung und gibt uns nicht nur das Gefühl, gut aufgehoben zu sein und vorbereitet zu werden, sondern auch das Gefühl, wichtig zu sein, denn unsere Ideen werden gerne aufgegriffen und gemeinsam weiterentwickelt. Und dafür ist unsere gemeinsame Exkursion nach Rotterdam (Photo) im letzten Sommersemester nur ein Beispiel, ein anderes Beispiel sind die Projekte und Events in diesem Jahr rund um das Thema Stadtentwicklung Magdeburg.

Kurz: Es ist hart, aber herzlich und gerade deswegen macht es Spaß, an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg zum Cultural Engineer ausgebildet zu werden.

 

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Photo: privat

Letzte Änderung: 10.06.2003 - Ansprechpartner: Webmaster