Auszeichnung für junge Kardiologen

10.06.2003 -  

Dr. J. Christoph Geller und Dr. Sven Reek

Auf der 69. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK) in Mannheim wurden im April 2003 die beiden Magdeburger Kardiologen Dr. J. Christoph Geller und Dr. Sven Reek für ihre wissenschaftliche Arbeit mit Forschungspreisen ausgezeichnet.

Den erstmals verliehenen Wolfgang-Trautmann-Forschungspreis der DGK erhielten Dr. J. Christoph Geller aus Magdeburg und Dr. Stefan Kääb aus München. Der mit 10000 Euro dotierte Preis würdigt hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der Interventionellen Elektrophysiologie.

Dr. Geller, Oberarzt an der Klinik für Kardiologie und Leiter der klinischen Elektrophysiologie an der Universität Magdeburg, wurde für seine Forschungsarbeit, die sich mit den anatomischen und pathophysiologischen Grundlagen der so genannten AV-Knoten-Tachykardie beschäftigt, geehrt. Hier handelt es sich um eine sehr häufige Form von anfallsweise auftretendem Herzrasen, die insbesondere Frauen im jüngeren und mittleren Lebensalter betrifft. Diese Form von Herzrasen ist heute mit Hilfe einer speziellen Katheterbehandlung, einer so genannten Ablation, heilbar. Die neuen Ergebnisse der ausgezeichneten Arbeit verbessern das Verständnis der für die Rhythmusstörung verantwortlichen Grundlagen und tragen so u.a. zur Reduktion der Dauer der Katheter-Untersuchung bei und helfen unnötige Behandlung zu vermeiden. In den vergangenen Jahren hat der Wissenschaftler in Magdeburg eine große Arbeitsgruppe etabliert, die sich mit der Diagnostik und der Behandlung von Herzrhythmusstörungen beschäftigt. Schwerpunkt ist dabei die nicht-medikamentöse Behandlung von Rhythmusstörungen. Vor kurzem erhielt Dr. Geller einen Ruf auf eine C3-Professur für Innere Medizin/Kardiologie/Klinische Elektrophysiologie an die Universität Rostock.

Mit dem ebenfalls erstmals verliehenen Michel-Mirowski-Forschungspreis ehrte die DGK den Magdeburger Kardiologe Dr. Sven Reek und Dr. Christian Butter aus Berlin. Der mit 10000 Euro dotierte Preis zeichnet klinisch tätige Wissenschaftler aus, deren Arbeiten sich mit der Therapie des plötzlichen Herztodes, unabhängig von den Grunderkrankungen, beschäftigen.

Dr. Sven Reek, Oberarzt der Kardiologischen Klinik des Universitätsklinikums, erhielt den Preis für seine Forschungsarbeit, die sich mit den elektrophysiologischen Grundlagen von Kammertachykardien befasst. Hierbei handelt es sich um lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen, die insbesondere bei Patienten nach Myokardinfarkt auftreten und häufig dem plötzlichen Herztod vorausgehen. Die Untersuchungen an einem Tiermodell mit einem neuartigen Mapping-Verfahren dienen der Erprobung neuer Technologien zur Therapie und Prävention von Kammertachykardien in der chronischen Infarktphase.

Letzte Änderung: 10.06.2003 - Ansprechpartner: Webmaster