Refrektärmetalllegierungen
Werkstoffprüftechnik
Die Werkstoffprüfung ist das Fachgebiet, für das Martin Heilmaier an unsere Universität berufen wurde. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Untersuchung mechanischen Werkstoffverhaltens bei monotoner und zyklischer Belastung – speziell das Kriechen und die Ermüdung von Hochtemperaturwerkstoffen für Turbinen bei hoher Temperatur. Ebenso widmet er sich der Plastizität und Festigkeit von nanokristallinen und amorphen Metallen, z.B. bei der Herstellung und zur Charakterisierung neuer massiver metallischer Gläser. Ein Schwerpunkt seiner zukünftigen Tätigkeit in der Forschung am Institut für Werkstofftechnik und Werkstoffprüfung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg stellt die Entwicklung von hochwarmfesten, oxidationsbeständigen Refraktärmetalllegierungen auf Molybdän- und Niobbasis mittels Pulvermetallurgie dar.
Am Leibniz-Institut
Sein Studium der Werkstoffwissenschaften an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg mit den Schwerpunkten allgemeine Werkstoffeigenschaften, Werkstoffkunde und Technologie der Metalle sowie Werkstoffe der Elektrotechnik schloss er mit einer Diplomarbeit zur „Korngrenzendiffusion der Komponenten Chrom und Sauerstoff in Chromoxid" ab. Es folgte eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistent an der Universität Erlangen-Nürnberg, an der 1992 die Promotion zum Thema „Modellkompatible Beschreibung des Kriech- und Zeitstandverhaltens oxiddispersionsgehärteter Ni-Basissuperlegierungen" erfolgte. 1994 wechselte er als Gruppenleiter und später Abteilungsleiter für „Mechanische Eigenschaften" ans Institut für Metallische Werkstoffe des Leibniz-Instituts für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW Dresden) in Dresden.
Für seine experimentellen Arbeiten „zum Kriech- und Ermüdungsverhalten von mechanisch legierten, oxiddispersionsgehärteten metallischen Werkstoffen" wurde Martin Heilmaier 1999 mit dem Georg-Sachs-Preis des Stifterverbandes Metalle und des Fachverbandes der Metallindustrie Österreichs – einer der höchsten Auszeichnungen für eigenständig arbeitende Nachwuchswissenschaftler, die die Deutsche Gesellschaft für Materialkunde alljährlich verleiht – ausgezeichnet.
Forschungsaufenthalte führten ihn als Humboldt-Stipendiat an die University of Western Australia in Perth, Australien, und als „Visiting Professor" an die University of California Davis in Kalifornien, USA, zu denen er auch heute noch wissenschaftliche Beziehungen aufrecht erhält. Ebenso verbinden Professor Heilmaier Kooperationen mit der University of Waterloo, Kanada, und dem Technologiezentrum der österreichischen Plansee AG Reutte/Tirol, an dem der junge Wissenschaftler von 2001 bis 2002 als Teamleiter Forschung & Entwicklung Refraktärmetalle tätig war.
Zum vergangenen Wintersemester nahm er den Ruf auf die Professur Werkstoffprüftechnik am hiesigen Institut für Werkstofftechnik und Werkstoffprüfung an. Sein Lehrangebot umfasst Vorlesungen zur Werkstofftechnik für Maschinenbauer, Verfahrenstechniker und Berufsschullehrer, Vorlesungen zu metallischen Werkstoffen sowie zur mechanischen Werkstoffprüfung und zur Bruchmechanik. Weitere Angebote zur Pulvermetallurgie und Hochtemperaturverformung, die von den Studenten gewählt werden können, sind in Vorbereitung.
Prof. Dr. Martin Heilmaier