Professoren besuchten Industriepartner
Kooperation zwischen Siemens AG und Otto-von-Guericke-Universität weiter vertieft
Eine wichtige Eigenschaft einer modernen Hochschule ist die direkte Partnerschaft mit der Industrie. Die Siemens AG und die Otto-von-Guericke-Universität kooperieren seit vielen Jahren. Diese Kooperation basiert auf direkten Forschungsverträgen mit Fachabteilungen, woraus wissenschaftliche Arbeiten resultieren, die auch zur Promotion führen.
Im Jahr 2002 hat in der Firma Siemens Helmut Gierse, der Vorstand für den Bereich Automation and Drives (A&D), die Koordination der Zusammenarbeit mit unserer Universität übernommen. Die direkte Umsetzung der konkreten Aufgaben wird von Sigbert Goebel, dem Sprecher der Siemens-Zweigniederlassung in Magdeburg, und dem Dekan der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, Prof. Zbigniew Styczynski, übernommen. Auf diese Zusammenarbeit ist auch die Initiative zu einer Reise der Professoren der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik nach Nürnberg und Amberg zurückzuführen. Die Einladung dazu erfolgte seitens des Bereiches A&D der Firma Siemens.
So kam es, dass im Sommersemester zwölf Professoren der Fakultät, verstärkt durch zwei Gäste der TU Wroclaw, Prof. Janusz Szafran, Dekan der dortigen Fakultät für Elektrotechnik, und Prof. Eugeniusz Rosolowski, Direktor des Instituts für Elektrische Energiesysteme, sowie drei Siemens-Mitarbeiter, Sigbert Goebel, Gerfried Twarz und Michael Knust, die zweitägige Reise in Magdeburg antraten.
Aktuelle Strategien diskutiert
Die erste Station war Nürnberg. Hier wurden in den Räumen des Trainingszentrums von leitenden Mitarbeitern des Bereiches A&D die neuesten Entwicklungen und zukünftigen Pläne der Abteilung vorgestellt und mit unseren Professoren diskutiert. Die hochinteressanten und informativen Vorträge über TIA (Totally Integrated Automation) gaben einen Einblick in die aktuelle Strategie des Siemens-Bereiches, der einen Umsatz von mehr als neun Milliarden Euro hat. In der Diskussion wurden mögliche Themen für die Zusammenarbeit in der Forschung und bei Diplomarbeiten sowie studentischen Praktika erörtert.
Am zweiten Tag wurde die Reise nach Amberg fortgesetzt. Dort wurde von Siemens eine Fabrik der Zukunft errichtet, in der die modernen Automatisierungssysteme durch intelligente, flexible Roboter hergestellt werden. Eine Reihe von Vorträgen begleitete die eindrucksvolle Besichtigung des Werkes.
Schwerpunkt des Besuches war hier das Kennenlernen der neuen Konzeption von Siemens, der so genannten TIP (Totally Integrated Power). In diesem Konzept wird die Idee des Zusammenwirkens moderner Sensoren, Schalt- und Schutzgeräte, moderner Leistungselektronik und Kommunikationstechnik zur Optimierung und Steuerung des Energieverbrauches in den Niederspannungsnetzen umgesetzt.
Anschließend folgte eine Diskussion mit der Personalabteilung, die den Bedarf an Absolventen der Elektrotechnik deutlich zum Ausdruck brachte.
Diese gelungene Veranstaltung wird die Kooperation zwischen der Siemens AG und der Otto-von-Guericke-Universität weiter vertiefen. Geplant ist eine intensive Betreuung von Studenten, Sponsoring von Laborausrüstungen und eine verstärkte wissenschaftliche Zusammenarbeit. Das schließt auch die Initiative der Fachschaft ein. Ende April 2003 wurde ein Informationstag für Studenten der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik in der Siemens-Zweigniederlassung in Magdeburg organisiert. Sigbert Goebel, verstärkt u.a. durch Rainer Haslbeck, den Siemens-Verantwortlichen für Uni-Kontakte in Norddeutschland, legte den 16 Studierenden, davon drei Studentinnen, die aktuellen Probleme der Entwicklung bei Siemens dar. Diese gelungene Veranstaltung hat für die Studierenden zum besseren Verständnis der zukünftigen Ingenieuraufgaben beigetragen und die Wege zum beruflichen Erfolg aufgezeigt. Die Studierenden und Professoren der Fakultät dankten insbesondere Sigbert Goebel, der die Zusammenarbeit mit der Otto-von-Guericke-Universität auf ein neues, sehr hohes Niveau gehoben hat.