Logistik in Industrrie, Handel und Verkehr kennne gelernt
Auf Exkursion im Raum Berlin
Alljährlich veranstaltet der Lehrstuhl für Logistik der Fakultät für Maschinenbau eine Fachexkursion in wichtige Wirtschaftsregionen Deutschlands für die Studenten des 2. Semesters im Studiengang Wirtschafsingenieurwesen für Logistik. Dieses Jahr führte die Exkursion in den Industrie-, Handels- und Verkehrsraum Berlin.
Ziel einer solchen Exkursion ist es, den Studenten logistische Verfahrensweisen und Probleme in der Praxis näher zu bringen, um den Vorlesungsstoff besser verstehen und verinnerlichen zu können. Außerdem können Kontakte für spätere Praktika und Diplomarbeiten hergestellt werden. Positiv wirkt sich eine solche gemeinschaftliche Fahrt auch auf den Zusammenhalt innerhalb der Matrikel aus.
Berliner Häfen
Als erstes Unternehmen besichtigten wir die Firma Herlitz PBS AG eCom Logistik GmbH & Co.KG im Gewerbegebiet Süd in Falkensee. Nach einer kurzen Erläuterung zum Aufbau und Geschäftskonzept des Betriebes, wurden wir, die 54 Studenten sowie die Mitarbeiter des Lehrstuhls mit den Stationen Wareneingang, Kommissionierung, Automatisches Kastenlager, Hochregallager, Kommissionierung von Kleinstteilen, Sorter und Verladung vertraut gemacht. Besonders beeindruckt waren wir alle von der Technik der Kommissionierung. Während der Führung und im Anschluss daran wurden auf Fragen klärende Antworten gegeben.
Die zweite Station war der Berliner Westhafen Behala. Uns wurde der Hafen und seine verschiedenen logistischen Einrichtungen gezeigt und erläutert, wir besichtigten den Containerterminal mit seinen Portalkranen und besuchten auch den historischen Teil des Hafengeländes. Im Anschluss fand ein Vortrag zum Stand und zu den Entwicklungsperspektiven der Berliner Häfen statt.
In der Europäischen Jugenderholungs- und Begegnungsstätte Werbellinsee in Joachimsthal beendeten wir den Tag mit einem feucht-fröhlichen Grillabend und Lagerfeuer am Ufer des Werbellinsees.
Eine Stadtrundfahrt in Berlins Zentrum machte uns mit den Sehenswürdigkeiten unsere Hauptstadt und den historischen Stätten, Baustellen und Zukunftspläne bekannt. Im Anschluss hörten wir im 24. Stockwerk der Firmenzentrale der DB AG am Potsdamer Platz einen Vortrag über Strukturen, Praktikums- und Einstiegsmöglichkeiten bei der Bahn. Danach besichtigten wir das ICE-Werk in Rummelsburg. Hier werden regelmäßige Inspektionen sowie kleinere und mittlere Instandhaltungen am ICE I und II durchgeführt, die Züge gereinigt und die Beladung der Speisewagen vorgenommen. Radkonturen, -durchmesser und -abstände werden per Laser kontrolliert und die Daten an die Zentrale übertragen, um über die weitere Laufzeit zu entscheiden.
Während eines Besuchs im Paul-Löbe-Haus, gab uns der Magdeburger Bundestagsabgeordnete und parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Dr. Uwe Küster, Einblick in die Abläufe der Gesetzgebung. Anschließend erklärte uns Uwe Herzog die logistischen Abläufe des Papierflusses im Bundestag. In Ergänzung dazu erläuterte Dr. Küster die Innovation der Datenverteilung im Bundestag, die u.a. auch helfen soll, den Papierbedarf zu senken.
Der nächste Programmpunkt führte uns durch die „Katakomben" ins alte Reichstagsgebäude und in die Kuppel des Bundestages. Für einige Studenten schloss sich die Teilnahme an der aktuellen Plenumssitzung des Bundestages, für andere ein Ausflug in die nähere Umgebung an.
In der LKW-Produktion
Unser Exkursionsplan führte uns dann noch zur DaimlerChrysler GmbH nach Ludwigsfelde. Eine Besichtigung des Werkes gab uns Einblick in Rohbau, Lackierung und Montage des Mercedes-LKW „Vaneo". Die drei Produktionsbereiche stellen einen komplett verzahnten Materialfluss dar, der größtenteils vollautomatisch abläuft. Alle Kaufteile werden nach den drei Prinzipien „just in time", „just in sequence" oder über eine Zwischenlagerung bei einem nahegelegenem Logistikdienstleister angeliefert. Diese Anlieferungsarten ermöglichen es dem DaimlerChrysler-Werk nahezu ohne teure Lagerplätze auszukommen. Reibungslose, exakte Planungen und Termineinhaltungen der Anlieferer sind jedoch für eine fehlerfreie Produktion besonders wichtig.
Die letzte Station unserer Exkursion war der Flughafen Berlin-Schönefeld. Wir besichtigten die verschiedenen Terminals und erhielten einen groben Überblick über den Aufbau des Airports. Eine Ausstellung über die Historie und Zukunft des Flughafens zeigte Planungen für den Ausbau des Flughafens zu einem international vergleichbaren Airport.
Erschöpft, aber zufrieden erreichten wir danach wieder den Campus der Universität Magdeburg. Nach vielen interessanten Einblicken in die Logistikwelt können wir uns nun eine bessere Vorstellung über die vielfältigen Möglichkeiten unserer spätereren Aufgabengebiete machen.