Cleverer elektronischer Mühle-Spieler gesucht
Programmierwettbewerb an der Fakultät für Informatik
Bereits seit 1998 wird an der Fakultät für Informatik im Rahmen der Grundlagenvorlesung „Algorithmen und Datenstrukturen" ein Programmierwettbewerb veranstaltet, der seither große Resonanz findet. Nach dem Hamsterproblem der vergangenen Jahre ging es in diesem Jahr um das allgemein bekannte Brettspiel „Mühle".
Klaus-D. Tönnies, Professor für Praktische Informatik, hat im Rahmen seiner Grundlagenvorlesung die Anfänger der Studienrichtungen Informatik, Wirtschaftsinformatik, Computervisualistik und Ingenieurinformatik aufgerufen, am Programmierwettbewerb teilzunehmen.
Die Aufgabe für die Zweitsemester bestand darin, einen möglichst cleveren Mühle-Spieler zu programmieren, der fehlerfrei und durch eine gut durchdachte Strategie überzeugt. Innerhalb einer vorgegebenen Programmierumgebung sollte dieser Spieler gegen andere Gegner (programmierte oder menschliche Spieler) antreten. Hierfür stand den Teilnehmern auch ein vorgegebener (sehr einfacher) Mühle-Spieler namens Walter als Orientierung zur Verfügung.
Nach drei Monaten Bearbeitungszeit wurden 36 Mühle-Spieler von insgesamt 65 Studierenden, die teilweise in Teams von zwei Personen gearbeitet haben, eingereicht. Damit nahm etwa die Hälfte der Studienanfänger der Fakultät für Informatik am Wettbewerb teil.
Um die Spieler miteinander vergleichen zu können, traten alle in einer Liga gegeneinander an. Die Wertung erfolgte im 3-1-0-Punktesystem. Für einen Sieg gab es drei Punkte, für ein Unentschieden einen Punkt und für eine Niederlage keinen Punkt. Das System ist also vergleichbar mit dem der Fußball-Bundesliga. Die Ligaergebnisse wurden über einen Zeitraum von sechs Wochen jeweils nach der Vorlesung im Internet (www-ai.cs.uni-magdeburg.de/~muehle/) aktualisiert, was die teilnehmenden Studierenden immer mit viel Spannung erwarteten. Aber nicht alles wurde verraten.
Die endgültigen Sieger wurden in einer Vorlesung zum Abschluss des Sommersemesters 2003 ermittelt. Prof. Tönnies war von den Programmierleistungen der Studierenden und der Vielfalt der entwickelten Strategien sehr beeindruckt, beglückwünschte alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen und überreichte Urkunden. Die diesjährigen Sieger erhielten Büchergutscheine. Als Schlusspunkt des Wettbewerbs spielte der Professor live gegen EMuehle. Klaus Tönnies unterlag äußerst knapp in einem sehr unterhaltsamen Spiel.
Die Grundlagenvorlesung für die Studienanfänger an der Fakultät für Informatik wird auch durch Tutorien begleitet. Die Idee, in diesem Jahr einen Mühle-Wettbewerb durchzuführen, hatten die beiden Tutoren Andrea Unger (Computervisualistik) und Thomas Steube (Informatik). Beide programmierten auch die Wettbewerbsumgebung und waren für die Durchführung des Wettbewerbs verantwortlich.
Die Preisträger
- Christian Fackroth und Rico Kubitza (beide Informatik) mit DeepMill
- Jens Holze (Computervisualistik) und Ronny Merkel mit Ueme (UnExpectedMillException)
- Ralf Ehlert (Informatik) und Markus Durzinsky (Computermathematik) mit Manfred
- Paul Barthel (Ingenieurinformatik) mit DiPiazza
- Lars Stockmann (Computervisualistik) und Roland Winkler (Informatik) mit EMuehle
Rico Kubitza (li.) und Christian Fackroth (re.) mit der „Siegestrophäe" – einer eigens für den Wettbewerb gestalteten Kravatte. Photo: ITI