Herausforderung Sounddesign
3. Symposium „Motor- und Aggregateakustik"
Im Zeichen des Jubiläums „50 Jahre Hochschulstandort – 10 Jahre Otto-von-Guericke-Universität" veranstaltete das Institut für Maschinenmesstechnik und Kolbenmaschinen gemeinsam mit dem Haus der Technik Essen Anfang Juli 2003 das 3. Symposium „Motor- und Aggregateakustik".
Lärm stellt heute in hochindustriealisierten Staaten eine der stärksten Umweltbelastungen dar. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung fühlen sich durch Straßenverkehrslärm belästigt. Die weitere Reduzierung des Außengeräuschpegels von Kraftfahrzeugen und die zunehmenden Käuferansprüche hinsichtlich Schwingungs- und Geräuschkomfort im Innenraum von Fahrzeugen sind deshalb Schwerpunkte von Forschung und Entwicklung im Fahrzeug- und Motorenbau. Eine besondere Herausforderung für den Ingenieur stellt dabei die Gestaltung eines markentypischen Sounds (Sounddesign) dar. Diese Ansprüche stehen zum Teil im Widerspruch hinsichtlich des Wunsches nach Leistungs- und Drehmomentsteigerung. Um diesen Zielkonflikt optimal zu lösen, sind die Belange der Akustik bereits in einem frühen Entwicklungsstadium von Motoren und Fahrzeugen zu berücksichtigen.
Nach der positiven Resonanz auf die beiden vorangegangenen Tagungen 1999 und 2001 wurde das nunmehr 3. Symposium „Motor- und Aggregateakustik" erstmalig als zweitägige Veranstaltung durchgeführt. Dabei standen am ersten Tag die Schallmessung und -analyse und am zweiten Tag die Lösung akustischer Problemstellungen in der Produktentwicklung im Mittelpunkt. In 22 Vorträgen, die teilweise auch durch eindrucksvolle Geräuschbeispiele Praxisnähe vermittelten, wurden die aktuellen Entwicklungen von den Referenten thematisiert. Sowohl innovative Produkte als auch fortschrittliche Mess- und Berechnungsverfahren wurden vorgestellt. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Helmut Tschöke diskutierten über 90 Fachleute namhafter Automobilhersteller und Zulieferer, von Forschungseinrichtungen und Dienstleistern aus der gesamten Bundesrepublik den erreichten Stand. In einer tagungsbegleitenden Ausstellung präsentierten neun Firmen ihre neuesten Produkte und standen für weiterführende Diskussionen zur Verfügung.
Das Institut für Maschinenmesstechnik und Kolbenmaschinen berichtete über akustische Untersuchungen an neuen Ölpumpenbauarten für die DaimlerChrysler AG, die als Grundlage zur Ableitung von Lärmminderungsmaßnahmen dienen.
Viel Zustimmung fanden auch das Tagungsumfeld im Maritim-Hotel, die Stadtführung und die gemeinsame Abendveranstaltung im Restaurant „Buttergasse". Übereinstimmend wurde von den Teilnehmern der Wunsch nach einer Fortsetzung des Symposiums in zwei Jahren geäußert. Insgesamt hat das Symposium einen (kleinen) Beitrag für den Wissenschaftsstandort Magdeburg geleistet.