Ausstellung zur Arte Povera

25.09.2003 -  

Mehr als 35 Jahre nach den Anfängen der Arte Povera zeigt derzeit eine der größten und bedeutendsten Ausstellungen über 100 Objekte dieser für die Kunst des 20. Jahrhunderts wichtigsten zeitgenössischen Kunstrichtung im Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg. In den sechziger Jahren schufen junge italienische Künstler Skulpturen, Installationen, Aktionen und Performances, die geprägt waren von einem provozierenden Hinterfragen der Welt, von Radikalität und Anarchie. Ein Kritiker prägte dafür den Begriff Arte Povera, der ein Label für diese Künstler geblieben ist, sich aber keinesfalls nur mit „arme Kunst" übertragen ließe. Ihnen allen gemeinsam ist bis heute ihr Anliegen, Alltagserfahrung und Kunsterlebnis zu verbinden und alle verfügbaren Materialien, ob aus der Natur oder der Industrie, alle Ideen, alle Mittel und alle Sprachmöglichkeiten in der Kunst zu nutzen.

Zahlreiche Arbeiten der in der Schau vorgestellten 14 Künstler kommen direkt aus ihrem Privatbesitz, andere aus europäischen Galerien, Museen oder Privatsammlungen. Als Museumsdirektorin Dr. Annegret Laabs mit ihrer Idee der Ausstellung La Poetica dell'Arte Povera bei den Künstlern vorstellig wurde, waren sie ihrem Vorhaben gegenüber sofort aufgeschlossen, obwohl viele der Künstler gar nicht mehr in dieser Bewegung „vermarktet" werden möchten. Zudem ist es schwierig, die Werke der Arte Povera in ihrer Gesamtheit zu zeigen, da viele aus vergänglichen Materialien und Installationen, wie Eis oder Pflanzen, bestanden und meist von Aktionen oder Performances begleitet waren. Die Ausstellung beinhaltet deshalb nicht nur die Werke der Künstler, sondern auch Filme, Dokumente und Photographien über ihre Aktionen, Ausstellungen oder Interviews mit ihnen.

Für den 250 Seiten umfassenden Katalog, der im Verlag Hatje Cantz erschienen ist, wurden die Ausstellungsstücke direkt im Kustmuseum aufgenommen, da diese Arbeiten einen engen Bezug zu dem sie umgebenden Raum haben. Die Ausstellung gliedert sich thematisch in die Teile Mensch und Natur, Mensch und Energie sowie Mensch und Erkenntnisprozess.

Hauptförderer des Projektes ist die Ostdeutsche Sparkassenstiftung im Land Sachsen-Anhalt und die Stadtsparkasse Magdeburg.

Mehr Informationen im Internet unter www.kunstmuseum-magdeburg.de oder www.artepovera-magdeburg.de.

Letzte Änderung: 25.09.2003 - Ansprechpartner: Webmaster