Kinderkliniken öffneten ihre Türen
Ehemalige "Frühchen" eingeladen
Es ist schon zur Tradition geworden, dass die Kinderkliniken in vielen Orten an einem Sonntag im September für die Öffentlichkeit ihre Türen öffnen. In diesem Jahr stellten sich die Kinderkliniken und die Kinderchirurgie unserer Universität bereits zum sechsten Mal beim "Tag des Kinderkrankenhauses" mit ihrem Leistungsspektrum vor. Das "Sax'n Anhalt-Orchester" eröffnete vor dem Zentrum für Kinderheilkunde in der Wiener Straße den Aktionstag und sorgte musikalisch für die richtige Einstimmung. Die Mitarbeiter der Kinderkliniken hatten wieder ein interessantes Programm aus Information, Musik, Spiel und Spaß zusammengestellt.
Die jungen Besucher konnten ihre Lungenfunktion und ihre körperliche Fitness testen oder ihre Herz- und Hirnströme messen lassen. In den Forschungslaboren lohnte sich ein Blick durch die Mikroskope, um sich beispielsweise mal anzuschauen, wie Blut in 1000facher Vergrößerung aussieht. Und man konnte ausrechnen lassen, wie groß man als Erwachsener später einmal sein wird. Gern nutzten die "Sprösslinge" das Angebot, einmal die Rolle des Arztes zu übernehmen und unter fachkundiger Anleitung Mutti oder Vati zu untersuchen, z.B. die Ohren und den Hals oder mit dem Stethoskop den Herzschlag abhören. Auf den Stationen konnten sich die Besucher ebenfalls umschauen. Falls Kinder schwerkrank sind oder von weit her kommen, bieten die Kinderkliniken eine Mitaufnahme der Eltern an, um den Kindern eine möglichst vertraute Umgebung zu schaffen. Vielfältige Sport- und Spielmöglichkeiten, ein Glücksrad mit attraktiven Preisen und Ponyreiten rundeten das Programm beim "6. Tag des Kinderkrankenhauses" einen Tag nach dem Weltkindertag ab. Unterstützt wurde diese Initiative u.a. vom Förderverein der Kinderkliniken "Karl Nißler" e.V.
Am Nachmittag hatte die Uni-Kinderklinik in der Wiener Straße - wie bereits im vergangenen Jahr - erneut zu einem Treffen ehemaliger "Frühchen" eingeladen, das sind Babys, die vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche das Licht der Welt erblicken. "Dank der Fortschritte in der Medizin haben heutzutage selbst ganz kleine Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht von 500 bis 1500 Gramm zu 90 Prozent die Chance, zu überleben", bestätigt Professor Gerhard Jorch, Direktor der Kinderklinik. Je geringer das Geburtsgewicht ist, desto höher sind allerdings die gesundheitlichen Risiken bei diesen Kindern. Komplikationen wie Atemstörungen können auftreten, weil beispielsweise die Lungen noch gänzlich unreif sind. Neben der medizinischen Betreuung mit modernsten Hightech-Geräten sind für diese "Winzlinge" individuelle Zuwendung und körperliche Berührung äußerst wichtig.
Natürlich waren die Klinikmitarbeiter besonders gespannt, ihre Schützlinge von einst wiederzusehen. Seit 30 Jahren kümmern sich die Ärzte und Schwestern im Frühgeborenenzentrum der Magdeburger Uni-Kinderklinik um die besonders winzigen Erdenbürger.