Von Bild und Sprache
10 Jahre Computergraphik und Interaktive Systeme
Mit dem Jahr 1993 begann auch für die Magdeburger Informatik ein Neuanfang. Mehrere Zufälle hätten damals dazu geführt, dass die Professur Computergraphik und Interaktive Systeme die erste neue Professur an der im Zuge der Gründung der Universität geschaffenen Fakultät für Informatik war. Heute sei sie prägend für diese Fakultät und auch für die Universität, schätzte Dekan Prof. Dr. Jürgen Dassow zu Eröffnung des wissenschaftlichen Kolloquiums ein, mit dem die Arbeitsgruppe ihr zehnjähriges Bestehen Mitte Oktober 2003 feierte.
In einem kurzen Rück- und Ausblick machte Arbeitsgruppenleiter Prof. Dr. Thomas Strothotte auf das "Wissenschaftliche Mission Statement" der Gruppe aufmerksam. Langfristiges Ziel sei es, zu einem vertieften Verständnis des Verhältnisses von Bild zu Sprache beizutragen. Im Vordergrund stehe dabei die Erforschung von Methoden und Werkzeugen zur Generierung von aussagekräftigen Computergraphiken und deren Einbeziehen in interaktive Systeme. Um das Verhältnis Bild – Sprache zu untersuchen, werde die Generierung von möglichst sprachnahen Bildern, also Bilder, deren Bedeutung von ihren Anwendern leicht, korrekt und situationsgerecht verbalisiert werden kann, angestrebt. Mithilfe von Graphiken zeigte Professor Strothotte die Entwicklung der Projekte am Lehrstuhl auf und äußerte auch einige Vorstellungen und Wünsche für die Arbeit der nächsten zehn Jahre. So sieht er u.a. eine Zusammenarbeit mit der Psychologie, um den Zusammenhang zwichen Darstellungsstil und Entscheidungen des Nutzeres der Bilder zu untersuchen. Weiter soll an Verzerrungen und Beschriftungen von Graphiken gearbeitet werden. Und er wünschte sich eine Kindergeschichte für die jünsten Computeruser.
Zum Kolloquium waren vor allem auch all jene eingeladen, die in der Arbeitsgruppe Computergraphik und Interaktive Systeme eine wissenschaftliche Qualifikation erlangten. Prof. Dr. Rainer Groh von der Technischen Universität Dresden habilitierte sich 2002 in Magdeburg und ging in seinem Vortrag auf die Lehrbarkeit von Interface-Gestaltung ein. Anforderungen an multimediale Dokumente und Auswirkungen auf die Modellierung zeitabhängiger Medien stellte Prof. Dr. Gerhard Weber von Multimedia Campus der Universität Kiel vor. Er hatte sich 2000 an der Fakultät habilitiert. Über die Visualisierung in Planung und navigierter Durchführung chirurgischer Eingriffe berichtete der ehemalige Promovend Dr. Alf Ritter, jetzt bei der BrainLAB München tätig.
Seinen Abchluss fand das Kolloquium mit den Antrittsvorlesungen von Juniorprofessor Dr. Maic Masuch zu Techniken und Reflexionen von Computerspielen und von Prof. Dr. Bernhard Preim zu Anwendungen der Computergraphik für die medizinische Diagnose und Therapieplanung.