Facetten sportlicher Bewegung
40 Jahre Institut für Sportwissenschaft
"Sporttheorie trifft Sportpraxis" unter diesem Motto fand anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Otto-von-Guericke-Universität und des 40-jährigen Gründungsjubiläums des Instituts für Sportwissenschaft Mitte Oktober 2003 ein internationales Kolloquium an der Landessportschule in Osterburg statt. Der Einladung der Struktureinheiten Bewegungs- und Trainingswissenschaft folgten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus elf Ländern. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus Italien, Großbritannien, Kanada, USA, Russland, Tschechien, Polen, Ungarn, Kroatien, der Ukraine und Deutschland. Ziel war es, das Leistungsvermögen des Institutes gemeinsam mit den Partneruniversitäten aus sechs Ländern auf allen Feldern des Sports abzubilden und Entwicklungsperspektiven für die nächsten Jahre aufzuzeigen, die für die Theorie und Praxis des Leistungs- und Breitensports von Bedeutung sind. Angesprochen werden sollten vor allem Trainingszentren und Olympiastützpunkte in der Region.
Während des zweitägigen Kolloquiums standen neue bewegungs- und trainingswissenschaftliche Facetten der sportlichen Bewegung im Mittelpunkt der Diskussion. Es wurden Profillinien aktueller Forschung und gemeinsame Entwicklungsperspektiven erörtert und beraten. 30 Vorträge von namhaften Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland standen auf dem Programm.
Die Chance zur Repräsentation auf einer Posterausstellung wurde insbesondere von jungen Nachwuchswissenschaftlern genutzt.
Im Arbeitskreis 1 wurden vorwiegend motorische Phänomene vorgestellt und diskutiert. So präsentierte der Magdeburger Arbeitskreis unter Leitung von Prof. Peter Blaser hauptsächlich Auswirkungen mentaler Bewegungsreproduktionen im Tanz und bei Übungen des Gerätturnens auf ausgewählte physiologische Kenngrößen. Viel beachtet wurde auch das gemeinsam mit den Informatikstudenten entwickelte Gerätesystem zur Unterstützung des mentalen Trainings im Judo und in der Rhythmischen Gymnastik. Diese Systeme werden bzw. sollen demnächst in der Praxis Anwendung finden und den Trainingsprozess in beiden Sportarten effektivieren.
Im Arbeitskreis 2 wurden trainingswissenschaftliche Probleme zum Thema Schnelligkeit in den Mittelpunkt der Diskussion gestellt. Anlass waren die Ergebnisse einer sechsjährigen Begleitstudie junger Sportler im Sportschulkomplex Magdeburg. Insbesondere zogen Prof. Dagmar Lühnenschloß und Dr. Bernd Dierks Resümee ihrer langjährigen Forschung. Aber auch Themen wie der Gesundheits- und Seniorensport oder die Sportförderung im vereinten Europa wurden erörtert.