Silbermedaille für Erfinder-Trio
Hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Entwicklung hydromechanischer Messgeräte
Auf der Erfindermesse "Ideen – Erfindungen – Neuheiten" wurden Dr. Jürgen Bätge, Dr. Norbert Weist und Erdmann Kurras vom hiesigen Institut für Mechatronik und Antriebstechnik im November 2003 in Nürnberg mit einer Silbermedaille für hervorragende Erfinderleistungen auf dem Gebiet der Entwicklung hydromechanischer Messgeräte ausgezeichnet.
Bereits in Testphase
Der Prorektor für Forschung, Prof. Dr. Dieter Krause, nahm dies zum Anlass, seinen Stolz auf das Erfinder-Team aus der Universität zum Ausdruck zu bringen und beglückwünschte sie zu ihrem Erfolg. Für die Erfindungen wurden im Herbst 2003 zwei Patente erteilt. Prof. Krause machte darauf aufmerksam, dass die Universität Magdeburg hier eng mit der Patentverwertungsgesellschaft zusammengearbeitet habe. Die beiden Erfindungen der drei Magdeburger Wissenschaftler, Komponenten für Eicheinrichtungen hydordynamischer Durchflussmessgeräte, sind in der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt Braunschweig bereits in der Testphase.
Die Bundesanstalt hat u.a. die Aufgabe, die geltenden Einheiten, zu denen auch die Messgröße "Massedurchfluss von strömenden Flüssigkeiten" gehört, darzustellen, aufzubewahren und weiterzugeben. Diese Messgröße ist in verschiedenen Bereichen von Wissenschaft und Industrie sehr gefragt, beispielsweise bei Tankwagen oder Zapfanlagen. Die Wissenschaftler standen nun vor der Aufgabe, die notwendigen "Herzschrittmacher" für das Prüffeld dieser Messgröße zu entwickeln, zu berechnen, und zu konstruieren sowie die Montage zu überwachen, experimentelle Untersuchungen durchzuführen und die Inbetriebnahme zu leiten.
Aus der Zweckbestimmung des hydrodynamischen Prüffeldes abgeleitet wurde gefordert, dass die Gesamtmessunsichertheit weniger als 0,02 % betragen solle. Derzeit kann sie bei bis zu sieben Prozent liegen. Die vom Magdeburger Team entwickelten Komponenten, zu denen Wasserführung, Düsensystem, Umschaltklappe und Waageeinlauf gehören, mussten für einen Durchmesser der entsprechenden Rohranlagen von 50 bis 400 mm und Druchflüssen von 3 bis 2100 m3 pro Stunde realisiert werden. Das Hauptproblem dabei war das Strömungsverhalten der Prüfflüssigkeit im Anlagensystem.
Die von den Magdeburger Wissenschaftlern entwickelte Anlage wurde auf der Weltkonferenz für Hydrodynamik in Brasilien vorgestellt und führte zu einer Vielzahl von Anfragen aus verschiedenen Ländern.
Interesse weckte beim Rechtsmediziner Dieter Krause auch das neueste Projekt des Erfinder-Trios – ein Skalpell für die Mikrochirurgie, mit dem Feinschnitte so weit wie möglich ropturenfrei ausgeführt werden können und mit dem sie u.a. bereits bei Neurochirurgen, plastischen Chirurgen und Pathologen vorstellig geworden sind. Lizenzpartner für dieses medizinische Gerät wurden in Sachsen-Anhalt gefunden.