Der Fördertechnik zugetan
Zum 65. Geburtstag von Professor Friedrich Krause
Am 31. Oktober 2003 hat Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c. Friedrich Krause, Inhaber des Lehrstuhls für Fördertechnik im Institut für Förder- und Baumaschinentechnik, Stahlbau, Logistik, sein 65. Lebensjahr vollendet.
Friedrich Krause studierte Maschinenbau, Fachrichtung Fördertechnik, an der damaligen Hochschule für Schwermaschinenbau in Magdeburg und begann dort anschließend seine wissenschaftliche Laufbahn am Institut für Fördertechnik bei Prof. Dr. Jiri Pajer. 1969 promovierte er mit der Dissertation über den "Entleerungsvorgang zellenloser Schaufelräder" zum Doktor-Ingenieur. 1972 verlieh ihm die Fakultät für Technische Wissenschaften der TH Magdeburg die "facultas docendi" für das Fachgebiet "Fördergeräte".
Nach einem fast einjährigen Forschungsaufenthalt an der Bauman-Universität Moskau arbeitete er als Forschungs- und Entwicklungsingenieur im damaligen Schwermaschinenbaukombinat TAKRAF Leipzig. Unter seiner Leitung wurden die Berechnungsgrundlagen für Gurtförderer als TGL-Standard neu erarbeitet. Die Fortsetzung seiner theoretischen und experimentellen Grundsatzuntersuchungen an der TH Magdeburg führte zur Entwicklung eines speziellen Schlauchgurt-Senkrechtförderers und im Jahr 1983 zur Habilitation mit einer Arbeit auf dem Gebiet der Schüttgutsteil- und -senkrechtförderung.
Nach der politischen Wende hat Prof. Krause die Neugründung der Institute und den strukturellen Wandel an der Fakultät für Maschinenbau als Institutsleiter mitbestimmt, hat als Sprecher des Deutschen Hochschulverbandes die Universität Magdeburg vertreten und die Rechte der demokratischen Mitbestimmung der Universitätsangehörigen als Mitglied des Konzils und dessen stellvertretender Leiter wahrgenommen.
Prof. Krause hat sich als Hochschullehrer immer engagiert um die Weiterentwicklung seines Wissenschaftsgebiets bemüht. Das belegen zahlreiche Forschungsberichte, Veröffentlichungen und Vorträge sowie Gutachten zu Dissertationen und für die Industrie. Mit seinem Namen sind vielfältige Forschungs- und Entwicklungsergebnisse sowie Forschungsarbeiten zur Untersuchung neuer Wirkprinzipe von Stetigförderern für Schüttgüter und zu deren Dimensionierung verbunden. Einen neuen Schwerpunkt in der Forschung bilden emissionsarme und energiesparende Entnahme-, Umschlag-, Lager- und Transportverfahren für Problemschüttgüter der Kreislauf- und Entsorgungswirtschaft. So werden in verstärktem Maße Projekte für spezielle Probleme der Siedlungsabfallwirtschaft und der Altlastensanierung bearbeitet. Bereits zur Tradition geworden ist die jährlich gemeinsam mit dem Umweltministerium des Landes Sachsen-Anhalt durchgeführte Tagung "Siedlungsabfallwirtschaft". Aber auch die Fachtagung "Schüttgutfördertechnik" ist eine von ihm initiierte und gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Fördertechnik, Materialfluss, Logistik der TU München organisierte wissenschaftliche Veranstaltung mit internationaler Beteiligung. 2003 wurde diese Tagung aus Anlass seines 65. Geburtstages Ende Oktober im Sinne eines Ehrenkolloquiums in Magdeburg mit großem Erfolg durchgeführt.
Verdienst um Kooperationen
Einen besonderen Stellenwert hat Prof. Krause stets der Ausbildung von Studenten und Doktoranden beigemessen, deren Befähigung zur wissenschaftlichen Arbeit immer dem Grundsatz gerecht werden musste, dass die experimentelle Bestätigung der theoretischen Untersuchungen die Basis für ingenieurgemäße Berechnungsmethoden für die Praxis ist. Besondere Verdienste hat Prof. Krause mit der Zusammenarbeit und der Vertiefung der Partnerschaftsbeziehungen zu Hochschulen in Russland, Polen, Ungarn, Serbien und insbesondere in der Ukraine erworben. Er ist Ehrenmitglied der ukrainischen Akademie der Technischen Wissenschaften und Ehrendoktor der Nationalen Technischen Universität Charkow. Wie sehr Prof. Krause als Wissenschaftler und als Mensch geschätzt wird, haben mehr als 140 Gäste zum Ausdruck gebracht, die aus dem In- und Ausland zu seiner Geburtstagsfeier nach Magdeburg gekommen sind.
Der Jubilar bleibt der Wissenschaft auch nach dem 31. März 2004, seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst, verbunden. Er wird weiterhin Forschungsprojekte bearbeiten und seine Doktoranden betreuen. Dazu wünschen wir ihm Gesundheit und ungebrochene Schaffenskraft.