Blaue Leuchtdioden und ein Start Up
Forschungspreis der Industrie- und Handelskammer Magdeburg
Als Highlight ihrer Vollversammlung ehrte die Industrie- und Handelskammer (IHK) Magdeburg Mitte November 2003 im IHK-Tagungszentrum am Alten Markt mit jeweils einem Forschungspreis hervorragende Forschungsleistungen junger Nachwuchswissenschaftler der Otto-von-Guericke-Universität sowie in den Fachhochschulen Magdeburg-Stendal und Harz.
Anwendungsorientiert
Seit dem Jahr 2002 schreibt die IHK Magdeburg jährlich diesen, mit jeweils 1500 Euro dotierten, Forschungspreis für die drei wissenschaftlichen Einrichtungen im IHK-Bezirk Magdeburg aus. IHK-Präsident Dr. Klaus Hieckmann erläuterte: "Mit diesem Preis werden wissenschaftliche und anwendungsorientierte Arbeiten ausgezeichnet, die einen Beitrag zur zukünftigen Entwicklung der gewerblichen Wirtschaft leisten. Ziel ist es, herausragende technisch-technologische sowie betriebs- oder volkswirtschaftliche Untersuchungen und Konzepte zu prämieren, die Lösungsansätze für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung aufzeigen."
Dr. Armin Dadgar vom Institut für Experimentelle Physik unserer Universität erhielt einen Preis für seine hervorragenden wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der Halbleitertechnologie und -bauelemente auf Silizium-Basis. Dr. Dadgar forscht auf dem Gebiet der Galliumnitrid-basierten Schichten und Bauelementstrukturen und ist an der Entwicklung von Prototypen blauer Leuchtdioden und Transistoren auf Silizium beteiligt, die bereits industriell erprobt werden. Technische Anwendungen finden sie z.B. im Mobiltelefon, in Leuchtdiodenanzeigen, im Scanner an der Supermarktkasse oder im CD-Player. Sie zeichnen sich durch hohe Lebensdauer und kostengünstige Herstellung aus und stellen eine Alternative zu den bisher z. B. auf Saphir hergestellten und sehr kostenintensiven Dioden dar. Die Arbeiten des Physikers haben zu einem Start-Up-Unternehmen (AZZURRO Semiconductors) an der Magdeburger Universität geführt, das die Ergebnisse verwerten wird.
Patrick William Fischer von der Hochschule Harz wurde für die Konzeption, Entwicklung, Realisierung und Inbetriebnahme der geregelten dreiphasigen Netzkopplung eines für den Inselbetrieb vorgesehenen mikroprozessorgesteuerten Solarwechselrichters an das öffentliche Drehstromenergienetz ausgezeichnet. Für die Entwicklung einer Schnellidentifizierungsmethode für orale Keime als Verbesserung der Kariesbehandlung und -prophylaxe konnte Yvonne Faber von der Hochschule Magdeburg-Stendal einen Preis entgegennehmen.
Mit der Verleihung des Forschungspreises unterstreicht die Industrie- und Handelskammer Magdeburg einmal mehr ihren Willen zur Zusammenarbeit mit der Universität und den anderen Bildungseinrichtungen. Vertragliche Beziehungen bestehen zwischen der IHK und der Universität seit Anfang der 90er Jahre.