Partnerprojekte, Rotationen und Industriekooperationen

07.04.2004 -  

Zwei Forschungsschwerpunkte im Verbund vereint

Gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) besteht seit September 2001 der Magdeburger Forschungsverbund an der Medizinischen Fakultät der Magdeburger Universität. Es handelt sich um ein strukturbildendes Programm des BMBF für die medizinischen Fakultäten der neuen Bundesländer (NBL3). Im Rahmen des NBL3-Förderprogramms konnten sich die beiden fakultäts-spezifischen Forschungsschwerpunkte "Neurowissenschaften" sowie "Immunologie und Molekulare Medizin der Entzündung" in der zurückliegenden Projektdauer in erheblichem Umfang weiter profilieren. So beträgt über die erste dreijährige Projektperiode das Gesamtfördervolumen nahezu fünf Millionen Euro.

Ein zentrales Modul dieses Forschungsverbundes stellen so genannte Partnerprojekte dar. Diese stimulieren die Kooperation zwischen klinischen Einrichtungen mit unmittelbarer Patientenversorgung einerseits sowie theoretisch-basiswissenschaftlich ausgerichteten Einrichtungen andererseits. Als wissenschaftliche Kristallisationspunkte eines solchen Know-how-Transfers wurden insgesamt 18 Partnerprojekte erfolgreich etabliert. Ein ebenso wichtiges Fördermodul stellen Rotationsstellen dar, die es dem ausgewiesenen klinischen Nachwuchs ermöglichen, sich für eine Dauer von bis zu 18 Monaten durch Rotation in ein Forschungsinstitut einer grundlagenorientierten wissenschaftlichen Thematik intensiv zu widmen.

Gleichzeitig wird aber auch die Zusammenarbeit mit medizin-technologischen Unternehmen im universitären Umfeld gefördert. So werden beispielsweise Themen wie Entzündungsprozesse bei Hauterkrankungen (Klinik für Dermatologie und MELTEC GmbH), Pathogenese und Therapieansätze bei Schlaganfallsleiden (Institut für Neurobiochemie, Klinik für Neurologie und FAN GmbH), Entwicklung pharmazeutischer Wirkstoffe (Institut für Immunologie, Experimentelle Innere Medizin und IMTM GmbH) oder die Entwicklung von Rehabilitationssoftware (Institut für Psychologie und Nova Vision GmbH) gemeinsam mit industriellen Partnern bearbeitet. Diese Partner sind die Forschungsfirmen, die sich im Technologiepark der ZENIT GmbH, welcher von der Medizinischen Fakultät initiiert wurde, angesiedelt haben.

Eine besondere Rolle spielen auch die Start-up-Projekte für Nachwuchswissenschaftler, worauf Prof. Georg Reiser, Direktor des Magdeburger Instituts für Neurobiochemie und Sprecher des Forschungsverbundes, hinweist. Hierdurch war es möglich, junge Nachwuchswissenschaftler verstärkt von extern in das Magdeburger Campus-Netzwerk einzubinden und dem eigenen wissenschaftlichen Nachwuchs die selbständige Bearbeitung von Projekten zu ermöglichen.

Neben den wissenschaftlichen Projekten spielt bei dieser Strukturförderung die Entwicklung der leistungsorientierten Mittelvergabe (LOM) aus dem Landeszuschuss für Forschung und Lehre eine herausragende Rolle. Ziel der Fakultät ist es, intern einen angemessenen Teil des Landeszuschusses für Lehre und Forschung außerhalb einer Grundausstattung, flexibilisiert und transparent nach anerkannten Leistungskriterien zu vergeben.

Nach mehreren internen Werkstattgesprächen und wissenschaftlichen Tagungen mit den externen Gutachtern stellte unzweifelhaft das internationale Symposium "Inflammation, Degeneration und Regeneration from Basic Mechanisms to Clinical Manifestations" einen Höhepunkt der Aktivitäten des Forschungsverbundes dar. Dieses wurde in Magdeburg im Oktober 2003 unter Beteiligung zahlreicher internationaler, renommierter Wissenschaftler mit großer Resonanz durchgeführt.

Der Dekan Prof. Albert Roessner sowie Prof. Georg Reiser blicken aufgrund der bisherigen Erfolge zuversichtlich in die Zukunft. Bietet die nächste Zeit doch die Chance, sich im Wettbewerb mit den anderen medizinischen Fakultäten der neuen Bundesländer für eine weitere Förderperiode zu qualifizieren. Dabei ist seitens der Magdeburger Mediziner eine spezielle Doktoranden- und Nachwuchs-Förderung konzipiert. Als Fortführung und zugleich zukunftsweisende Weiterentwicklung der bisherigen Förderstrategie werden insbesondere Partner-Fokus-Gruppen als ein in Magdeburg fakultätsspezifisches Modul eingerichtet.

Letzte Änderung: 07.04.2004 - Ansprechpartner: Webmaster