Junge Frauen in Ingenieur- und Naturwissenschaften

20.04.2004 -  

Frauenpraktikum und Tutorienprojekt

An den Universitäten und Hochschulen Sachsen-Anhalts entstanden in den vergangenen Jahren zwei interessante Projekte zur Förderung von jungen Frauen in natur- und ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen – Frauenpraktikum und Tutorienprojekt.

Warum geht es hierbei ausschließlich um junge Frauen?

Der weibliche Anteil von Ingenieuren und Naturwissenschaftlern befindet sich häufig in der Minderzahl. Die beiden Projekte unterstützen somit junge Frauen, die sich für technische Gebiete interessieren, jedoch nicht ganz sicher sind, in ihrer Studienwahl.

In welchem Kontext stehen Frauenpraktikum und Tutorienprojekt genau?

Seit Sommer 2000 haben Abiturientinnen in Sachsen-Anhalt die Möglichkeit, ein zweimonatiges Praktikum an ingenieur- und naturwissenschaftlichen Instituten der Universitäten und Hochschulen durchzuführen. Somit erfahren sie anhand von praktischen Aufgabenstellungen, was sich hinter bestimmten Studienrichtungen verbirgt. Dies hilft ihnen bei der Entscheidung für den eigenen Studienplatz.

Praktikum mit vielen verschiedenen Themen

Aufgrund der hohen Zahl von Interessentinnen und des großen Engagements der Praktikumsbetreuer laufen diese Praktika an der Universität Magdeburg sehr gut. Es werden zudem viele verschiedene Praktikumsthemen angeboten, die aus den Fakultäten für Elektrotechnik und Informationstechnik, Verfahrens- und Systemtechnik, Maschinenbau, Informatik, Naturwissenschaften und Mathematik stammen.

Das Praktikumsprojekt ist somit eindeutig kein "Geheimprojekt" mehr!

Das Tutorienprojekt hingegen benötigt mehr Bekanntmachung an der Magdeburger Universität. Im Wesentlichen geht es darum, dass Studentinnen höherer Semester sich regelmäßig mit Studienanfängerinnen zusammenfinden und ihnen bei studienbedingten Schwierigkeiten unterstützend zur Seite stehen. Sicherlich beinhalten diese Tutorien erfahrungsgemäß eher fachliche Probleme, aber grundsätzlich geht es nicht nur darum. So ist es den Tutorinnen z.B. möglich, mit den Studentinnen Ausflüge in Betriebe oder zu Messen durchzuführen. Ein wichtiges Anliegen im Tutorienprojekt ist es, Unsicherheiten abzubauen und dadurch einem möglichen Studienabbruch vorzubeugen.

Die Anfänge des Tutorinnenprojektes waren im März 2002 und momentan kann man von vier Tutorinnen an der Otto-von-Guericke-Universität sprechen, die aus den Fakultäten für Maschinenbau, Informatik sowie Elektrotechnik und Informationstechnik kommen. Doch angesichts des großen Angebots an ingenieur- und naturwissenschaftlichen Studiengängen der Hochschule bestehen noch mehr Möglichkeiten für solche Tutorien. Es ist natürlich verständlich, dass bei Studiengängen mit nur ein bis drei Studentinnen Tutorien eher selten zustande kommen. Denn man geht nicht zum Tutorium, wenn kaum Schwierigkeiten oder Schwellenängste während des Studienbeginns auftreten.

Bedarf an Erfahrungsaustausch?

Doch woher weiß man wie die Situation in den jeweiligen Studiengängen aussieht?

Und genau an dieser Stelle brauchen wir – die Tutorinnen und Koordinatorinnen der Hochschulen Magdeburgs – die Hilfe der verschiedenen Institute bzw. Studierenden: Gibt es in den eigenen Fachrichtungen Bedarf an solchen Tutorien, in denen Erfahrungsaustausch, gemeinsames Lernen oder Orientierungshilfen erwünscht sind? Welche Studentinnen hätten Spaß daran, als Tutorin zu arbeiten?

Hinweise und Rückmeldungen bitte an Silvana Cieslik, Tutorin für Informatik, e-mail:

Weitere Informationen zu den beiden Projekten sind auf den Homepages www.frauenpraktikum.de und www.tutorinnen.de nachzulesen. An der Universität Magdeburg haben die Tutorinnen sogar eine eigene Internetseite (www.tutorinnen.de.vu) aufgebaut. Beide Projekte wurden in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt, der Deutschen Angestellten-Akademie (DAA) und den jeweiligen Hochschulen ins Leben gerufen.

Letzte Änderung: 20.04.2004 - Ansprechpartner: Webmaster