Ein gesundes Umfeld in der Landeshauptstadt entwickeln
Gesundheits- und Bewegungsförderung in Magdeburg stärker ausbauen
Unter dem Motto "Bewegte Stadt Magdeburg" hat sich die Landeshauptstadt dem "Gesunde Städte"-Netzwerk der Weltgesundheitsorganisation angeschlossen. Das Netzwerk hat das Ziel, das körperliche, soziale und geistige Wohlbefinden der Bürger in den Kommunen zu fördern. Dabei kommt der Prävention eine besondere Bedeutung zu.
Verschiedene Arbeitsgruppen haben damit begonnen, Wege und Möglichkeiten zu suchen, auf und mit denen sich in Magdeburg ein gesundes Wohn- und Arbeitsumfeld entwickeln kann. Die Arbeitsgruppe "Bewegung" setzt sich aus Vertretern der Otto-von-Guericke-Universität, der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH), des Stadtsportbundes und Vertretern weiterer Magdeburger Institutionen zusammen. Unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Pfeifer und Dr. Barb Heinz vom Institut für Sportwissenschaft, Arbeitsbereich Training und Gesundheit, soll zunächst das vorhandene Angebot bewegungsbezogener Gesundheitsförderung und die infrastrukturellen Voraussetzungen analysiert werden. An diesem Thema arbeiten derzeit u.a. zwei Projektgruppen, in der engagierte Studierende die Bewegungsräume der Stadt und die Bewegungsangebote verschiedener öffentlicher Institutionen untersuchen. Zudem wurden Magdeburgerinnen und Magdeburger zu ihrer körperlichen Aktivität in Beruf, Sport, im Alltag und in der Freizeit befragt. Die Untersuchungen werden mit Unterstützung der BARMER Ersatzkasse durchgeführt. Thomas Wagener, Regionalgeschäftsführer der BARMER, unterstreicht die Motivation der Ersatzkasse, das Projekt zu unterstützen: "Besser aktiv vorbeugen, statt passiv zuzahlen."
Die erhobenen Daten bilden die Basis für die Umsetzung zukünftiger Maßnahmen zur Förderung von körperlicher Aktivität und Sport in Magdeburg. So soll in den nächsten Jahren ein Netzwerk entstehen, welches ausgiebige Informationen über das Bewegungs- und Gesundheitsangebot in Magdeburg liefert und die Kommunikation zwischen den verschiedenen Institutionen verbessert, z.B. zwischen Arzt und Gesundheitssportgruppe im Verein oder Studio. Die Basis für diese Kommunikation hat die Stadt mit der Einrichtung des "Gesunde Städte"-Büros in den Räumen der Fachhochschule gelegt.
Alle diese Maßnahmen sollen beim Abbau von Bewegungsmangel helfen. Denn Bewegungsmangel gilt heute unstrittig als Risikofaktor für die Entstehung verschiedener chronisch-degenerativer Erkrankungen. Laut BARMER-Gesundheitsreport 2002 sind 22,4 Prozent des Krankenstandes auf die Krankheiten des Skeletts, der Muskulatur und des Bindegewebes zurückzuführen, 15 Prozent aller Erkrankungen sind Rückenleiden. Die Bedeutung des Bewegungsmangels als Risikofaktor für die Entstehung von Rückenerkrankungen ist derzeit aber noch nicht eindeutig geklärt. Deshalb wollen die Sportwissenschaftler mit der Befragung zusätzlich wichtige Informationen zum Zusammenhang zwischen Bewegungsmangel und Rückenschmerzen sammeln. Die Befragung soll daher in den folgenden Jahren wiederholt werden.