Für Pflegekinder ein Zuhause
Ein Familienkinderheim in Zentralrussland
Eine große Familie: Die älteste Tochter ist 18 Jahre alt, der Jüngste ist sieben. Sie hat eine große Landwirtschaft mit Ziegen, Hühnern, Gänsen, hat einen Garten und ein Kartoffelfeld. Und die Familie hat große Sorgen, denn sie muss alle Kinder ernähren, allen Kleidung geben, und die Kinder müssen in die über fünf Kilometer entfernte Schule gebracht werden. Es handelt sich um ein Familienkinderheim. "Die Kinder nennen mich Mama", berichtet Ljubov Alexandrovna, Hausherrin des Heims, welches sich im Kostromarer Gebiet, Zentralrussland, befindet.
Wohnraum ausgebaut
Es ist schon zehn Jahre her, als Ljubov Alexandrova das Familienkinderheim gründete. Zur Zeit gehören zur Familie sieben Kinder. Anfangs waren es Straßenkinder aus Moskau. Jetzt stammen die Pflegekinder aus ganz Russland.
Die Kinder fühlen sich nicht wie in einem Kinderheim nur aufgehoben, sondern wie in einer richtigen Familie mit Geborgenheit und Erziehung. Die örtlichen Behörden fördern jedes Kind mit umgerechnet 20 Euro pro Monat. Das reicht bei weitem nicht für Essen, Kleidung und Schulmaterialien. Um die Lebensbedingungen in der Familie auf dem Dorf zu verbessern, mussten der Wohnraum ausgebaut und Sanitäranlagen geschaffen werden.
Die Evangelische Studentengemeinde (ESG) in Magdeburg unterstützt das Familienkinderheim von Ljubov Alexandrovna. Sie sammelt Spenden für das Familienkinderheim. In den Sommerferien fahren Mitglieder der ESG und andere Interessenten zum Kinderheim, um Aufbauhilfe vor Ort zu leisten. Dabei wird beim Ausbau des Hauses geholfen, mit den Kindern gespielt, musiziert und kontrolliert, ob die Spendengelder der ESG auch sinnvoll eingesetzt werden. Zum Beispiel wurden landwirtschaftliche Geräte beschafft, der Hausbrunnen vergrößert, ein Hauswasserwerk installiert. Aber auch viel organisatorische Hilfe geleistet, Kontakt zu anderen Kinderheimen aufgebaut, Hilfe in bürokratischen Angelegenheiten gegeben.
Auch leistet die ESG der Familie viel moralische Hilfe, um den Fortbestand des Familienkinderheims zu sichern.
Auch dieses Jahr fährt die Evangelische Studentengemeinde wieder in das Dorf Micheevo, um das Familienkinderheim zu besuchen. Spenden, ob in Form von Sach- oder Geldspenden, werden auch weiterhin fleißig gesammelt.